Kapitel 1_Alleine auf vier Rädern

Nervös ging Janette im Zimmer auf und ab. Immer wieder glitt ihr Blick abwechselnd auf ihr Handy in der Hand und auf den Fernseher im Zimmer. Sie wartete auf eine Nachricht von ihm. Ihrem besten Freund Fabio. Von ihrer besten Freundin erwartete sie eine Nachricht, dass alles gut mit ihrer ersten Geburt gelaufen war. Doch das Handy blieb still. Die Tür ging auf und eine Frau mit einem Klemmbrett und einem Headset auf, betrat das Zimmer. 

Frau: "Noch 5 Minuten."

Und genauso schnell wie sie gekommen war, verschwand sie wieder. Janette schaut nochmal in den Spiegel. Sie war eine durchschnittliche Frau mit dunkelblonden mittellangen Haaren, braungrünen Augen und relativ dürr. Vor fünf Jahren hatte sie mit ihrem Autokontent auf social Media angefangen. Damals hätte sie sich niemals Träumen lassen das sie es soweit, ja sogar bis in eine Talkshow schaffen würde. Ihr Handy summt und sie reißt es hoch. Ihre Mutter die ihr ein Bild geschickt hat, von sich und Janettes Papa, wo im Hintergrund die Talkshow läuft. 

"Immerhin zwei die an mich denken."

Denkt sich Janette und schaut wieder traurig in den Spiegel. Sie schließt die Augen, Atmet tief durch und denkt an die Rennstrecke. Der Asphalt und die Landschaft, die mit immer weiter steigender Geschwindigkeit mit einander verschmelzen. Doch plötzlich blitzen Bilder von ihr und Fabio auf. Wie er sie freundschaftlich ärgerte und wie sie früher, zusammen an den Autos geschraubt hatten. Aber seid Fabio eine Freundin hatte, wurde es immer weniger. Sie sprachen kaum noch miteinander und wenn, war Fabio so genervt, das es keinen Sinn hatte mit ihm zu sprechen. 

Noch einmal Atmet Janette durch, schaut noch einmal in den Spiegel, setzt ihr lächeln auf und verlässt das Zimmer. Sie steht nun direkt neben der Frau mit dem Klemmbrett und wartet auf Ihr Signal. 

Frau: "Sehr gut. Du bist jetzt dran. Viel Erflog."

Janette: "Vielen Dank."

Janette bringt noch ein lächeln raus bevor der Moderator seine Einleitung macht. 

Moderator: "Hallo liebe Zuschauer wir sind zurück aus der Werbepause. Wieder mit eurem Lieblingsmoderator Steve. Und heute haben wir einen ganz besonderen Gast bei uns. Viele kennen sie von social Media und YouTube. Angefangen hat alles mit einer kleinen Garage und ein paar Autos, die sie aufgebaut hat und heute Abend ist sie hier. Hier ist sie, Janette."

Die Menge klatscht, die Kamera schwenkt um und Janette geht auf die Bühne. Sie lächelt in die Menge, winkt und gibt dann Steve die Hand zur Begrüßung.

Steve: "Herzlich Willkommen Janette. Du bist ja mittlerweile eine Art Autoikone geworden. Von einer kleinen Werkstatt zu sogar großen Autorennen, wie hast du das alleine geschafft?"

Janette: "Zuerst möchte ich anmerken das ich das nie alleine geschafft hätte, ich hab wirklich großartige Freunde die mich zu jeder Zeit unterstützt haben. Und die, die mich von Anfang an verfolgt haben, wissen das ich mir das mit einem meiner besten Freunde alles angefangen habe aufzubauen."

Steve: "Ja das stimmt. Es gab damals auch einige Gerüchte das ihr euch getrennt hättet, weil ihr mal zusammen gewesen seid. Ist da vielleicht etwas dran?"

Janette: "Nein wir waren nie ein Paar. Die Zeiten waren nicht so einfach und darunter hat unsere Freundschaft etwas gelitten."

Steve: "Das sind natürlich nicht so schöne Umstände. Oh wir haben eine Zuschauerfrage. 'Hallo Janette, hast du keine Angst das du eines Tages auf der Rennstrecke sterben könntest?'"

Janette: "Das ist eine Interessante Frage. Aber eigentlich nicht. Viele fahren rennen um Geld zu verdienen. Ich mach es weil ich mich dann lebendig fühle. Mir ist bewusst, das mich das eines Tages mein Leben kosten könnte, aber dennoch ist das ein unbeschreibliches Gefühl, was wir Automenschen erleben, wenn wir fahren."

Steve: "Dir ist also bewusst wie gefährlich das Rennen fahren ist und dennoch machst du es?"

Janette: "Ich fahr ja nicht nur rennen, ich bau ja nach wie vor meine Autos für die Rennstrecke auf und teste sie. Für mich ist es nicht einfach nur blech sondern es hat eine Seele. Das ist nochmal etwas ganz anderes als wenn man die Autos nur fährt."

Steve: "Das ist interessant. Ich sehe Autos nur als Fortbewegungsmittel an."

Alle lachen.
Steve: "Nun denn kommen wir schon direkt zur zweiten Zuschauer Frage. 'Janette, wie würdest du das Leben beschreiben, wenn du es müsstest.'"

Janette: "Puh....schwierig. Aber ich denke wie folgt. Das Leben ist ein Rennen. Jeder Teilnehmer hat die Chance zu gewinnen, aber nicht jeder kann gewinnen. Wer nicht konzentriert auf das Ziel schaut, jede Kurve im Blick behält wird verlieren. Doch das Rennen ist erst dann verloren wenn man einen Unfall hat."

...

Nach einer Stunde ist das Interview endlich zu Ende. Während die ganze Belegschaft zum feiern geht, macht sich Janette auf den Weg in ihre Umkleide. Sie kramt in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. Ihr Handy summt.

Fabio: "Ok viel Spaß."

Das ist alles was auf Janettes Nachricht kommt, das sie in einer der bekanntesten Talkshows des Landes sei. Tränen schießen Janette in die Augen. Wut und Trauer steigen in ihr auf. Sie schnappt sich ihre Autoschlüssel und stürmt in die Tiefgarage des Senders. Sie setzt sich in ihr Auto. Und schmeißt den Motor an. Mit quietschenden Reifen und heulenden Motor verlässt sie diese und fährt Richtung Heimat. Eigentlich hätte sie sich ein Zimmer nehmen können weil 5 1/2 Stunden nach Hause fahren ist nicht ohne. Doch sie schaut nicht mehr links oder rechts. Die Lichter der Stadt verschwimmen als sie auf die Autobahn auffährt und Vollgas Richtung Heimat gibt.

"Nachhause" das ist ihr einziger Gedanke. Immer schneller und schneller wird der McLaren Senna. Der V8 Biturbo brüllt durch die Nacht und schreit das nach draußen was Janette nicht in der Lage ist zu schreien. Sie denkt darüber nach wie oft sie die Gelegenheit verpasst hatte, Fabio ihre Gefühle zu zeigen oder zu gestehen. Aber das ist vorbei. Sie hört dem V8 zu wie er sie durch die Nacht trägt.

Kapitel 2_ Verloren in der Vergangenheit. 

Um vier Uhr morgens erreicht Janette ihr Haus. Ein Traumhaus, das war das, was sie schon immer wollte. Das große Eingangstor gleitet zur Seite und der McLaren brummt auf den Hof, Richtung einer kleinen Garage direkt rechts von der Mauer. Das Anwesen wirkt recht schlicht. Der Hof ist mit dunklen Pflastersteinen gepflastert und das Haus und die Garage wirken sehr klein. Das totale Gegenteil von dem, was man von einer Influencerin mit der Reichweiter erwarten würde. Sie steigt aus dem Auto aus und läuft zu ihrem Haus. Nachdem sie ins Haus gegangen ist und das licht angeschaltet hat, wird sie von J.A.R.V.I.S ihrer KI begrüßt. Auch eines von Janettes Träumen, die sie gehabt hatte seitdem sie das erste Mal Iron Man gesehen hatte. 

KI: "Willkommen zuhause Miss. Wie war Ihr Tag? Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?"

Janette: "Hallo J.A.R.V.I.S mach mir bitte einen Kaffee und schalt die Beleuchtung in der Werkstatt an."

KI: "Miss wir haben 4:32 Uhr sie haben heute noch gar nicht geschlafen. Sind Sie sich sicher das Sie jetzt noch in die Werkstatt wollen."

Janette: "Ja das bin ich. Ich kann jetzt sowieso nicht schlafen. Und lass Hunter und Atlas aus dem Käfig."

KI: "Zu Ihren Diensten Miss. Der Kaffee wird in 5 Minuten mit der perfekten Temperatur für sie bereit stehen. Die Käfige wurden bereits geöffnet und das Licht in der Werkstatt wurde eingeschaltet. Kann ich Ihnen mit sonst noch etwas dienen?"

Janette: "Ja stell das Werkzeug bereit und block bitte für 7 Uhr meine Box auf der Strecke."

KI: "Sehr wohl Miss. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"

Janette: "Nein das wärs. An den Autos schraube ich selbst."

KI: "Sehr wohl Miss."

Janette schlurft in ihr Ankleidezimmer und sucht ihren   Blaumann raus. Ihre zwei Rotweiler Hunter und Atlas begrüßen sie freudig und schmeißen sich auf die Seite, um ihre tägliche Aufmerksamkeit einzufordern. Sie muss schmunzeln und gibt ihren zwei die gewünschte Aufmerksamkeit. Dann geht sie Richtung Werkstatt. Sie durchquert den Flur in dem sie eben reingekommen war, bis zum Ende, wo sich eine wunderschöne Küche mit Ess- und Wohnzimmer befinden. Eine große Glasfront gibt den Blick frei auf eine große Werkstatt mit allem was das Schrauberherz begehrt und vielen, vielen Traumautos. Unten angekommen fährt Janette erstmal ihr Projekt auf die Hebebühne. Einen Ford Mustang von 1968. Den hatte sie sich vor 3 Jahren mit ihrem besten Freund Fabio gekauft und zusammen wieder aufgebaut und hergerichtet. Sie betrachtet das gute Stück bevor sie den Kleinen nach oben fährt. Als sie so an dem Kleinen am Schrauben ist und ihre zwei Vierbeiner betrachtet, wie lieb sie auf ihrem Kissen liegen und schlafen kommt in ihr wieder die Vergangenheit hoch.

 

 

5 Jahre zuvor. Janette ist mit voller Vorfreude auf dem Weg zu ihrem besten Freund. Er hat einen Mustang von 1968 gefunden, den die beiden sich jetzt ansehen wollen. Lange haben die beiden sich jetzt schon nicht mehr gesehen. Die Entfernung ist so groß, aber dennoch wollen sich die beiden ein Auto zusammen kaufen. Kennen tun sich die beiden auch erst seit einem Jahr, aber es fühlt sich an, als würden sie sich schon ewig kennen. Sie haben das gleiche Interesse und die gleiche Leidenschaft. Autos. Aber sie sind auch beide auf einer Wellenlänge. Beide sind gleich Verrückt.

Auch wenn Janette noch nicht viel Ahnung von der Motortechnik hat ist sie entschlossen, einem alten Klassiker, neues Leben einzuhauchen. Genau wie Fabio. Endlich angekommen, steht Fabio schon vor der Tür und wartet auf Janette. Fabio ist ein ganz normaler aber freundlicher Typ. Relativ groß aber dünn gebaut, mit blaugrauen Augen, einer Brille und hellblonden Haaren. Die beiden wollen keine Zeit verlieren und fahren direkt los. Aber vorher umarmen sich die beiden erstmal.

Fabio: "Na alte? Endlich geschafft? Lang nicht nicht gesehen. Schön das du da bist."

Janette: "Na du Krümmelmonster? Freu mich auch dich zu sehen. Und was macht dein Audi?"

Fabio: "Der läuft. Genauso wie dein Audi."

Janette: "Ja der gute alte. Ich bin froh den Kleinen doch nicht verkauft zu haben, er ist mir zu sehr ans Herz gewachsen."

Fabio: "Ja das kann ich gut verstehen. Ist ja auch ein gutes Auto und er hat dich ja auch nie im Stich gelassen."

Das Gespräch geht einige Zeit so weiter bis sie den Ort erreichen. Die Verhandlungen gehen schnell, der Verkäufer ein Mann um die Mitte 30 zeigt ihnen das gute Stück und welche Ersatzteile bereits für den Mustang vorhanden sind. Man sieht ihm an das es ihm an, das es ihm schwerfällt sich von seiner Perle zu trennen. Dennoch können die zwei einen guten Preis aushandeln und so wechselt das Fahrzeug den Besitzer. 

Die nächsten Tage bleibt Janette bei Fabio und die zwei verbringen viel Zeit bei ihrem Auto oder Cherry wie sie den Mustang getauft hatten. Eine schöne Zeit. Fabio ist noch im Studium und Janette muss arbeiten. Aber für ihr Projekt schlagen sie jetzt jede Minute raus. Janette hat sich extra zwei Wochen Urlaub genommen, damit sie so viel wie möglich schaffen können. 

Janette: "Hey Fabio ich hab eine Idee, wir könnten das doch aufnehmen, um dann hinterher für uns zu sehen wie weit wir mit dem Kleinen eigentlich gekommen sind. Was sagst du?"

Fabio: "Ja klar weißt du was wir könnten das doch auf Social Media online stellen. Autokontent wird immer beliebter und vor allem bei so einem Klassiker."

Janette: "Au ja das machen wir."

Gesagt getan. Am Abend waren sie schon dabei die Beiträge zu schneiden und einen Account gemeinsam zu erstellen. Sie waren fröhlich am Werk auch wenn Fabio durch seine Kitzelattacken auf Janette, sich ab und zu ein paar Beleidigungen und ins leere verlaufende Hauversuche, seitens Janettes antun musste. Irgendwann spät in der Nacht vielen sie erschöpft ins Bett. 

Die zwei Wochen vergingen einfach zu schnell und schon war wieder die Zeit für die Heimreise gekommen. Janette bekam Tränen in die Augen. Das war so etwas wie ihre zweite Heimat geworden und jetzt musste sie mal wieder Heim. Denn für so ein Projekt braucht man bekanntlich auch Geld.

Fabio: "Komm gut Heim Kleine. Schreib wenn du gut daheim angekommen bist."

Janette: "Ey ich bin nicht klein. Aber ja mach ich natürlich."

Fabio: "Ja ja. Die Argumentation verlierst du."

Fabio lacht und nimmt Janette in eine feste Umarmung. Egal wie sauer diese Aussage "Kleine", Janette auch macht, so sehr bringt sie Fabio doch immer wieder zum lachen. Sie muss auch lachen und erwidert die Umarmung, bevor sie sich ins Auto setzt und auf den Heimweg macht. 

Die Wochen vergehen, mit vielen Gesprächen auf Discord und suchen auf verschiedenster Plattformen, nach Teilen. Dann stößt Janette durch Zufall auf ein neues Projekt. Einen Subaru WRX getunt und äußerlich ziemlich gepimpt, mit einem Unfallschaden. Sie ist völlig Feuer und Flamme und berichtet am Abend direkt Fabio von ihrem Fund. 

Fabio: "Super das ist doch klasse. Hol dir den, ich bin mir auch einen neuen am anschaffen. Du ich habe eine Idee. Wir nutzen die zwei für unseren Account, wir können ja beide darauf zugreifen. Und wenn beide Autos fertig sind testen wir die beiden auf der Rennstrecke."

Janette: "Perfekt. Deal. Möge der bessere Gewinnen."

Beide müssen lachen. Und man merkt wirklich das die Vorfreude groß ist. Die nächsten Wochen und Monate verbringen beide fleißig damit zu filmen und schrauben. Die Followerzahl wächst stetig und nach knapp einem Jahr ist es soweit. Fabio und Janette treffen sich an der Rennstrecke. Beide umarmen sich. 

Fabio: "Long time no see kleine."

Er lacht und pickst Janette in die Seite. Sie quietscht auf und schlägt nach Fabio, der ihr geschickt ausweicht. 

Janette: "Blödmann. Schön dich zu sehen."

Beide lachen und umarmen sich. Dann holt Janette ihr Handy raus.

Janette: "Bereit?"

Fabio: "Bereit wenn du es bist."

Janette startet die Videoaufnahme und hält die Kamera auf sie beide gerichtet. 

Janette: "Hallo ihr Lieben es ist endlich soweit. Ich stehe hier zusammen mit Fabio und hinter uns stehen die zwei Schmuckstücke die wir heute gegeneinander fahren werden. Viele konnten ja den Werdegang der zwei auf unserem Kanal verfolgen, wie wir die zwei aufgebaut haben und wie viel Herzblut wir in die zwei gesteckt haben. Und das alles konnten wir mit euer Unterstützung."

Fabio: "Ganz genau. Und das möchten wir euch mit dem heutigen Tag zurückgeben. Den diese zwei Schönheiten, der Subaru WRX 2,0 L Benziner von Janette und mein Audi A4 2,7 L TDI treten heute gegeneinander auf der Rennstrecke an. Ich muss ehrlich sagen ich hab die Kleine hier wirklich unterschätzt. Kleine, meinen Respekt hätte nie gedacht das du den bis heute fit bekommst."

Janette: "Tja du Krümmelmonster, wenn man nicht nur Klamotten und Make up als Mädel im Kopf hat, kann man es auch schaffen, ein Auto auf die Beine zu stellen. Aber genug der großen Worte. Jetzt geht es los. Ab auf die Rennstrecke."

Gesagt getan. Beide fixieren ihre Handys in den vorgesehenen Halterungen in den Autos und dann geht es auch schon los auf die Rennstrecke. Die Security kontrolliert die Karte von den beiden bevor sie auf die Strecke können. Seltsamerweise ist die Rennstrecke ziemlich leergefegt, aber das spielt den beiden in die Karten. Alle beide gehen in die Startposition und zählen an. 3...Beide sehen sich an lächeln und greifen nach dem Schaltknauf 2...sie legen den ersten Gang ein 1...die Motoren heulen auf 0...mit quietschenden Reifen rasen beide davon. Das Adrenalin fließt durch Janettes Adern. Sie fühlt sich lebendig und so frei wie ein Vogel. Obwohl der Kleine WRX immer schneller wird, wird alles um sie herum immer langsamer. Alles vergeht in Zeitlupe. Es wirkt alles wie ein Traum. Vor ihr fährt ihr bester Freund. Beide nehmen die Kurven mit einer Leichtigkeit und schauen gar nicht mehr auf die Geschwindigkeit. Sie genießen die Zeit und das Grinsen wird immer Größer. 

Nach knapp 8 Minuten haben beide das Ende erreicht. Nur knapp verliert Janette gegen Fabio. Wieder am Ausgang angekommen wartet auf die beiden schon ein Mann um die 60 Jahre. 

Kapitel 3_Nimm jede Kurve

J.A.R.V.I.S reißt Janette aus ihren Träumen. 

KI: "Miss, wir haben jetzt 6 Uhr. Möchten Sie bevor Sie aufbrechen noch etwas zu sich nehmen?"

Janette: "Hugh? Oh ja natürlich. Sollte ich wohl. Mach mir das übliche Rennfrühstück."

KI: "Sehr wohl Miss. Also Knäckebrot, Avocado, Fleischtomaten, Pfeffer und Salz. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?"

Janette: "Stell bitte den Musso mit den Hundeboxen in der Garage bereit. Und mach das Futter für Hunter und Atlas bereit."

KI: "Sehr wohl Miss. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"

Janette: "Nein danke J.A.R.V.I.S."

Janette reibt sich ein paar Tränen aus den Augen. Hunter und Atlas schlafen immer noch friedlich in ihren Körben. Immer noch etwas in Gedanken versunken, räumt Janette ihre Werkzeuge wieder an ihren Platz und begibt sich wieder nach oben in den Wohnraum. Während J.A.R.V.I.S das Frühstück am herrichten ist, packt Janette in ihrem Ankleidezimmer, ihre Rennsachen wie Anzug und Helm ein. Danach zieht sie sich um. Sie entscheidet sich für eine schlichte schwarze Jeans, ein weinrotes T-Shirt und einen ihrer alten Gaming Hoodies. Als sie sich umgezogen hat packt sie ihre Tasche und geht wieder ins Esszimmer. Nach dem Frühstück geht dann es endlich los. Atlas und Hunter bekommen ihre Halsbänder und Leinen an und dann geht es ab ins Auto. Nachdem alle beide in ihren Boxen untergebracht und die Tasche auf dem Beifahrersitz gelandet ist, geht es auch schon auf zur Rennstrecke. 

An der Boxengarage angekommen, öffnet Janette die Hundeboxen und holt ihre zwei Lieblinge raus. Die zwei kennen sich hier schon bestens aus und laufen direkt auf die Box zu. Die Boxengasse ist noch komplett leer. Die Rennstrecke ist ruhig und noch Menschenleer. Janette betätigt einen Knopf auf einer kleinen Fernbedienung und das Tor öffnet sich. Hunter und Atlas stürmen rein in eine kleine Ecke die Janette extra für die zwei eingerichtet hatte. Rechts vom Tor stehen ein PC, ein Werkzeugschrank und einige Ersatzteile in einem Regal. Links stehen drei Rennwagen. Einmal ein GTR r33, ein Miata von 1990 und ein Porsche GT4 RS. Der Porsche war nicht so Janettes Ding, aber sie hatte ihn von ihren Sponsoren bekommen. Janette atmet den Duft der Rennstrecke und der Garage tief ein. Die alten Bremsen von ihrem GTR liegen auf der Seite. Sie hatte sie beim letzten mal liegen lassen. Bevor sie sich den Schlüssel von ihrem GTR schnappt, räumt sie erstmal alles auf Seite. Danach zieht sie sich ihren Hoodie aus und ihre Rennklamotten an. Sie fährt den Kleinen aus der Box und schließt das Tor hinter sich sodass Hunter und Atlas nicht rauslaufen können. 

Janette zieht ihren Helm auf und lässt den GTR auf die Strecke rollen. Janette will den Kleinen erstmal warmfahren. Nach ein paar Runden rollt Janette zum Startpunkt. Der Himmel verdunkelt sich. Ein Gewitter zieht auf, aber Janette lässt sich nicht beirren. Sie schließt die Augen, Tropfen prasseln aufs Dach, erst nur wenige, dann immer mehr. Der Regen wirkt beruhigend. Langsam atmet sie ein, ein Blitz erhellt den Himmel. Vor ihren Augen erscheint die Strecke im schnelldurchlauf. Sie atmet aus, die Augen öffnen sich langsam und sie umgreift das Lenkrad. Der Donner schallt durch die Luft, wie in Zeitlupe legt Janette den Gang ein und drückt das Gaspedal durch. Der GTR legt einen Filmreifen Burnout hin und rast mit Janette davon. Die Welt um sie herum verschwimmt. Der dunkle ab und zu mit Blitzen durchzogene Himmel verbindet sich mit dem Asphalt und dem umliegenden Wald. Alles wird eins und alle Sorgen und Probleme werden vom Regen weggewaschen. Janette wird eins mit dem Auto. Plötzlich zuckt wieder ein Blitz durch die Dunkelheit und vor Janette taucht ein Auto auf. Sie kneift die Augen zusammen.

"...Fabio."

Der GTR kommt ins schlingern, Janette reist das Lenkrad rum und zieht die Handbremse an. Gerade kann sie noch ihren Schatz vor einem Aufprall bewahren. Sie muss tief ein und ausatmen, steigt aus und sieht sich um. Doch die Strecke ist leer. Nur der Regen prasselt auf ihr Dach. Sie reist den Helm vom Kopf und schmeißt ihn wütend auf den Boden. 

"Aaaaaaaaaah. Verdammt. Tut mir leid Kleiner, das war mein Fehler. Ich war wieder mit den Gedanken ganz woanders."

Tränen schießen ihr in die Augen und sie läuft bis zur Bande, um sich kurz zu sammeln und geht wieder zurück. Sie sammelt ihren Helm ein und setzt sich wieder ins Auto.

"Komm Kleiner. Bringen wir dich mal wieder in die Box auf die Bühne."

Der GTR setzt sich wieder in Bewegung und nach wenigen Minuten haben die Beiden wieder die Box erreicht. Das Tor öffnet sich und der GTR rollt auf die Bühne. Atlas und Hunter schauen kurz auf, legen sich aber direkt wieder hin. Janette zieht ihren Anzug aus und holt ihren Helm vom Beifahrersitz, den sie zuvor dahin geworfen hatte. Sie fährt den PC hoch und schließt das Achsvermessungsgerät an dem Auto an. Während der PC alles am durchrechnen ist, schaut Janette ob unter dem Auto alles in Ordnung ist.

"Ah Mist. Ich hab´s befürchtet. Irgendwie hab ich´s geschafft deinen Bremsschlauch abzureißen und deine Bremsen vorne links ist fest. Das wird wieder was. Na dann schauen wir mal was wir noch hier haben."

Janette durchwühlt ihr Regal, doch findet nix. Sie setzt sich an den Schreibtisch und öffnet den Teileshop. Während die Seite lädt sucht Janette die Schlüsselnummer des GTR´s raus. Auf einmal sieht Janette aus dem Augenwinkel wie Hunter und Atlas aufspringen und Richtung Tor rennen. Ein Mann um die Mitte 60 steht am Tor und begrüßt die zwei freudig.

Mann: "Hey ihr zwei. Ich hab euch lang nicht mehr gesehen. 

Janette fängt an zu lächeln, geht auf den Mann zu und umarmt ihn. 

Janette: "Hallo Willi. Wie schön dich zu sehen."

Willi: "Ach Mädel du bist aber auch nicht mehr so oft hier. Deine drei haben dich auch schon vermisst."

Janette: "Ja ich hatte wenig Zeit in letzter Zeit. Willst du einen Kaffee? Wollte mir auch grade einen machen."

Willi: "Ja gerne. Aber dann reden wir erstmal darüber was los ist."

Janette: "Was soll los sein? Es ist alles super."

Willi: "Mädel, du bist seit einem Monat net mehr hier gewesen, dein Gesicht gestern bei deinem Interview hat eigentlich alles gesagt, aber vor allem eben auf der Strecke. Hör mal dir ist das noch nie so passiert. Du hast dich schon mal verschätzt, aber doch nicht bei der Gerade."

Janette: "Du hast es also gesehen."

Willi: "Ich kenn dich vielleicht erst seit vier Jahren, aber ich weiß wenn etwas nicht stimmt. Es ist wegen Fabio oder?"

Janette: "Kannst du Gedanken lesen? Woher weißt du das?"

Die Kaffeemaschine neben dem PC brummt leise vor sich hin während sie die zwei Kaffees macht. Willi bleibt einen Moment still, bis die Kaffeemaschine fertig ist und Janette ihm seine Tasse gegeben hat. Die beiden setzen sich in die zwei Sessel, die sich direkt neben der Hundeecke befinden. Hunter und Atlas legen sich daneben und sind schon bald wieder eingeschlafen.

Willi: "Ach Kleine. Ich bin vielleicht alt aber nicht blind. Ihr konntet vielleicht euren Followern oder wie ihr das nennt, was vormachen, aber mir, dem guten alten Willi doch nicht. Du und Fabio ihr wart ineinander verliebt."

Janette: "Langsam bist du mir unheimlich, aber diese Liebe war einseitig. Ich hab mich verliebt. Was einfach dumm ist. Was will er mit so einer alten Ziege wie mir."

Willi: "Ach Janette. So alt bist du ja nicht. Du bist ein gutes Jahr älter wie er. Na und? Madonna ist über 30 Jahre älter wie ihr Lover. Es kommt nur auf eins an."

Damit zeigt er mit seinem rechten Zeigefinger auf die linke Seite seines Brustkorbes. 

Willi: "Das Herz. Weißt du Janette, ich und meine Frau Luise sind jetzt 42 Jahre verheiratet und glaub mir dieses Leben ist nicht einfach. Das weißt du wirklich so gut wie ich. Es ist wie diese Rennstrecke. Eine Ehe oder eine Beziehung, egal in welche Richtung ist wie diese Rennstrecke. Voller Kurven, voller höhen und tiefen. Doch wenn man keine Risiken eingeht wirst du das Rennen nicht gewinnen."

Janette seufzt. Langsam treten ihr die Tränen in die Augen. Als Willi vor 3 Jahren auf der Rennstrecke abgefangen hat, hätte sie nie gedacht das er mal wie ein Opa für sie werden würde. Er war der ältere Herr der sie eigentlich entdeckt hatte. Durch ihn waren Fabio und Janette damals an ihren ersten Sponsor gekommen. Und durch ihn konnten beide auch an ihren ersten Rennen teilnehmen. Willi war für beide wie ein Opa geworden. Janettes Blick gleitet zu einem Bild an der Wand. Darauf zu sehen waren Willi, Fabio, Janette und im Hintergrund ihre ersten Rennwagen. Der Subaru WRX und der Audi A4. Fabio hat Janette auf dem Rücken, Janette hat ihre Arme um seinen Hals geschlungen und beide grinsen von einem Ohr bis zum anderen. Willi bemerkt ihren Blick.

Willi: "Ach Herzchen. Das waren noch Zeiten. Ihr zwei, wart einfach das Team schlechthin. Warum rufst du ihn nicht an?"

Janette: "Er antwortet ja kaum noch auf meine Nachrichten warum sollte er meinen Anruf annehmen."

Willi: "Versuch es doch einmal. Schaden kann es ja nicht. Schau Janette du bist schon viele Risiken eingegangen. Du hast deinen Beruf für deine Leidenschaft aufgegeben. Du bist hierhergezogen, erstmal nur in eine kleine Wohnung aber immerhin. Aber vor allem hast du hart gearbeitet um es bis hierher zu schaffen. Und du tust es nach wie vor. Schau auf die Uhr. Wir haben jetzt halb 9 und es ist noch keiner von deinen Kollegen in seinen Boxen, geschweige denn das sie noch an ihren Autos selber schrauben. Doch eines hast du über die Zeit verloren.....Dich selbst. Du hast andere über deinen eigenen Bedürfnisse und Gefühle gestellt."

Janette: "Das stimmt. Du hast recht. Vielleicht sollte ich alles auf eine Karte setzen. Was habe ich denn zu verlieren."

Willi: "Das ist mein Mädchen. Und denk dran was du gesagt hast. Das Leben ist ein Rennen."

Er zwinkert ihr verschmitzt zu und Janette muss lachen. Ein echtes Lachen. Das hat sie so sehr vermisst. Die beiden Sitzen noch lange in der Box unterhalten sich. Janette kann endlich nochmal loslassen. Und sie fühlt das sie das richtige tun muss. Aber ob sie das auch schafft?

Kapitel 4_Kaltes Fahrwasser

Fabio sitzt im Wohnzimmer seines Hauses. Seine Freundin Miriam und er hatten es zusammen designend, als es damals ernster zwischen ihnen wurde. Doch seit einiger Zeit hängt der Segen schief. Viel Zeit für seine Autos hat er nicht mehr und Miriam lässt ihn auch nicht mehr als nötig zu seinen Autos. Das Haus ist auch mehr Miriams Traum als seines. Er seufzt schwer und schaut durch Instagram. Lange hat er das nicht mehr gemacht und es sind viele Nachrichten aufgelaufen. Miriam ist einkaufen und so nutzt er die Gelegenheit, auch auf Janettes Instagram Seite nachzuschauen. Auf eines ihrer Bilder steht sie vor ihrem Haus mit Hunter und Atlas. Es ist eine Bilderfolge und die Bildunterschrift lautet : "Dank euch konnte ich mir den Traum von mir und den meines besten Freundes erfüllen". Er schaut die folge durch und wird wehmütig.

Fabio: "Ja. Das war unser Traum..."

Die Haustür knallt ins Schloss und schon ist seine launische Freundin/Verlobte zu hören. 

Miriam: "FABIO! Die blöde Karre stinkt schon wieder so und die ganze Zeit war wieder dieses rote Lämpchen am leuchten."

Fabio verdreht die Augen und hält sich die Hände vor das Gesicht.

Fabio: "Wonach stinkt es denn und welches Zeichen war zu sehen?"

Miriam: "Das musst du doch wissen. Hast du gekocht?"

Fabio: "Ich hab den ganzen Tag gearbeitet und bin grade eben erst heimgekommen. Wir machen es so du kochst und ich schau nach dem Auto."

Miriam: "Na toll. Jetzt war ich grade bei der Mani und Pediküre und jetzt darf ich noch kochen. Du bist echt zu nix nutze."

Damit stapft Miriam sauer in die Küche. Fabio seufzt noch einmal, steckt das Handy ein, schnappt sich die Autoschlüssel seiner Verlobten und geht zum Auto nach draußen. Er erkennt Miriam nicht wieder. Früher war sie ganz anders. Er schließt den Fiat 500 auf, den seine Freundin sich so sehr gewünscht hatte, das er ihr den gekauft hatte und mit dem sie nicht zurecht kam. Eigentlich kam sie mit keinem Auto zurecht. Sie interessierte sich nicht mal wirklich für Autos. 

Fabio: "Oh man. Hab ich´s mir doch gedacht. Sie hat wieder die Handbremse vergessen zu lösen. Hoffentlich sind die Bremsen noch in Ordnung."

Fabio holt sich das Werkzeug und fängt an das Auto zu überprüfen. Dabei kommt in ihm die Vergangenheit hoch. 

 

4 Jahre zuvor. Janette und Fabio kommen von der Rennstrecke und werden direkt von dem Mann Anfang 60 angesprochen. Willi.

Willi: "Hey ihr zwei. Das war ja eine Rennfähige Leistung. Seid ihr am trainieren? Wahnsinn."

Fabio: "Danke. Nein, wir sind keine Profirennfahrer. Wir fahren nur zum Spaß."

Willi: "Wow. Aber das waren ja sowas von gute Zeiten, ihr müsst eigentlich gefördert werden. Was würdet ihr sagen. Ich kenn jemanden der sucht noch Leute für sein Rennteam. Autos und alles was ihr braucht würde euch gestellt werden."

Janette: "Was? Das würden sie tun?"

Fabio: "Einfach so?"

Willi: "Einfach so. Ihr habt Talent und das findet man nicht mehr so häufig. Also was sagt ihr."

Fabio und Janette schauen sich an und fangen an zu Grinsen.

Fabio & Janette: "Klar!"

So hatten sie seiner Zeit Willi kennengelernt. Zwei Wochen später fuhren sie zum Vorfahren. Willi hatte es geschafft sie reinzubringen. Dort lernten sie auch ihren Sponsor kennen. Martin ein muskulöser Mann mit braunen Haaren und fast schwarzen Augen. 

Martin: "Das waren zwei Astreine Zeiten. Ihr seid sicher das ihr nicht schon Rennen gefahren seid?"

Sowohl Janette als auch Fabio schütteln mit dem Kopf und müssen lachen. 

Martin: "Tja unter den Umständen bleibt mir nichts anderes übrig. Herzlich willkommen in meinem Team. Ich schick euch die nächsten Tage die Verträge zu."

Martin grinst breit und schüttelt den beiden die Hände. Fabio nimmt Janette in die Arme und wirbelt sie durch die Luft. Ein Mädchen nähert sich der kleinen Gruppe. Sie war relativ schmal, fast schon krankhaft. Ihre Haare waren barbieblond gefärbt und ihre Extensions reichten bis zum Hintern. Im allgemeinen erinnerte sie mit ihrem Auftreten eher an eine Barbiepuppe als einen Menschen. 

Mädchen: "Papa bist du jetzt endlich fertig? Ich bin gleich mit meinen Freundinnen zum shoppen verabredet."

Martin: "Ja mein Engel. Hier, darf ich vorstellen, das sind unsere neuen Mitglieder in unserem Rennteam das Janette und das ist Fabio. Fabio, Janette das ist meine Tochter Miriam."

Janette: "Hi schön dich kennenzulernen, bist du auch...."

Miriam: "Ja, ja. Ist schon gut. Hallo Fabio. Du fährst ziemlich gut oder? Hast du vielleicht Lust mit mir essen zu gehen?"

Fabio: "Oh...ich weiß nicht..."

Fabio schaut etwas verwirrt zu Martin. Martin lächelt und nimmt seine Miriam in den Arm. 

Martin: "Ich lad euch zwei ein mit mir und meiner Tochter zu essen."

Miriam stößt ihren Vater in die Seite und schaut ihn böse an. Janette winkt etwas leise ab.

Janette: "Alles gut Martin. Das ist lieb gemeint, aber ich denke ich werde heimfahren."

Miriam: "Dann wär das ja geklärt mach´s gut Jasmin."

Janette: "Janette heiß ich. Dir viel Spaß Fabio."

Sie dreht sich um und geht zum Parkplatz. Fabio schaut ihr noch etwas nach bis er dann Martin und Miriam zum Auto folgt. Die kommenden Wochen und Monate vergehen wie im Flug und es dauert nicht lang bis sich Fabio und Miriam näher kommen. Ihm gefällt wie direkt Miriam ist und das sie alles bekommt was sie will. Irgendwann ist wieder Zeit fürs Renntraining. Fabio hat verschlafen und ist verkatert, weil er wieder mit Miriam bis spät in die Nacht feiern war. Abgehetzt kommt er bei der Rennstrecke an. Janette ist schon an den Autos und prüft noch einmal den Luftdruck und die Gangbarkeit der Bremsen. Sie schaut auf, ihre Augen sind rot und sie sieht müde aus. Doch sie zwingt sich zu einem Lächeln. 

Janette: "Du bist zu spät Krümelmonster."

Fabio: "Ja mach nicht wieder so ein Drama draus. Ich bin ja da."

Janette: "Alles ok? Ich mein du wirkst so gereizt..."

Fabio: "Hey ich bin ein wenig zu spät und verkatert. Mach nicht so ein Drama draus."

Jannette: "Tu ich doch gar nicht. Ich wollte nur einen kleinen Spaß machen. Tut mir leid wenn ich einen Nerv getroffen habe."

Fabio schaut Janette genervt an, holt Luft, winkt aber ab und geht Richtung Umkleide um sich umzuziehen. Er schaut sich noch einmal um. Janette spielt an ihren Haaren. So wie sie es immer tat wenn sie nicht mehr weiter wusste. Mit ihrer rechten Hand streicht sie sich über ihre linke Wange, wahrscheinlich um sich eine Träne wegzuwischen und widmet sich wieder den zwei Rennwagen. Zwei Porsche GT3 RS´s. Was vor einem Jahr noch sein absolutes Traumauto gewesen war, durfte er jetzt für seinen Job fahren. Fabio wendet sich ab und geht in die Umkleide. Er zieht sich an und holt seinen Helm aus dem Spint. Sein Handy vibriert und auf dem Bildschirm erscheint eine Nachricht seiner Freundin Miriam. Noch hatte er Janette nichts davon gesagt das er vergeben war. Die Gelegenheit hatte sich einfach noch nicht ergeben. 

Miriam: "Hey mein Schatz. Danke für die tolle Nacht gestern. Willst du heute Abend vorbeikommen? Mein Dad hat mal wieder ein Meeting."

Fabio: "Na klar. Um 18 Uhr bin ich bei dir. Aber jetzt muss ich erstmal noch ein wenig Geld für meine Lilie verdienen."

Miriam: "Ok mein Ritter. Aber red nicht mehr als nötig mit dieser.....mit dieser....Matilda."

Fabio: "Janette. Nein tu ich nicht mein Schatz. Versprochen."

Miriam: "Du musst von so einer billigen Kuh keinen Namen wissen. Die tut dir nicht gut mein Liebling."

Fabio: "Ja ich weiß. Wir sehen uns später in Ordnung? Ich liebe dich mein Schatz."

Miriam: "Ich liebe dich auch. Und denk an meine Blumen."

Fabio lächelt kurz und steckt sein Handy wieder ein. Er schnappt sich seinen Helm und geht wieder zu den Rennwagen. Janette ist gerade dabei den Luftdruck an seinem Fahrzeug zu prüfen. Sie sieht sehr konzentriert aus und achtet kaum auf Fabio.

Fabio: "Janette...wir müssen reden."

Janette: "Wenn du mir sagen willst das du und Miriam ein Paar seit, das weiß ich bereits."

Fabio: "Woher?"

Janette: "Du erinnerst dich an Sophie meine beste Freundin? Sie war gestern mit ihrem Freund in dem Club, in dem du mit Miriam warst. Sie hat mir Videos geschickt."

Fabio: "Janette...ich wollte nicht das du es so erfährst."

Janette: "Schon in Ordnung. Du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Sollen wir? Die Strecke ist frei, der Rest kommt erst später."

Janette dreht sich von Fabio weg, bringt das Prüfgerät an seinen Platz und zieht sich den Helm auf. Fabio sieht sie eine weile an, zieht dann ebenfalls seinen Helm auf und steigt ins Auto. Die beiden starten die Motoren und Janette fährt vor zur Startlinie.

Fabio fällt die Konzentration sichtlich schwer. Ihm schießen tausend Gedanken durch den Kopf und überhört zuerst das Janette ihn anfunkt.

Janette: "Fabio? Hörst du mich? Hallo?"

Er schreckt aus seinem Tagtraum hoch.

Fabio: "Huh? Ah Entschuldigung. Ja ich hör dich."

Janette: "Hey Kleiner konzentrier dich. Wir müssen hier wirklich gut abschneiden. Die Ausscheidungsrunden für das Rennen sind bald. Wir wollen doch dabei sein."

Fabio: "Ja ja. Hast ja recht. Ich halt jetzt meine Gedanken beisammen. Ist Willi im Turm?"

Willi: "Er ist im Turm, sieht und hört euch. Die Ampel wird jetzt gestartet. Seid ihr sich das ihr fahren wollt? Da hinten kommt ein Unwetter."

Janette und Fabio sehen sich kurz an. Beide haben wieder das Feuern in den Augen. 

Janette: "Willi starte die Ampel."

Willi: "Na dann gute Fahrt und seid vorsichtig."

Janette und Fabio kontrollieren noch einmal die Instrumente, in den Fahrzeugen. Danach geht der Blick geradeaus und die Hände umklammern das Lenkrad.

Janette & Fabio: "Na dann mal los."

Die Ampel leuchtet rot und wie in Zeitlupe wechselt die Farbe, erst auf gelb und dann auf grün. Die Räder quietschen und beide rasen davon. Fabio ist immer noch nicht ganz bei der Sache, das nutzt Janette und setzt sich schnell vor ihn. Einige Runden vergehen und langsam wird Fabio wacher, und setzt sich wieder vor Janette. Es fängt an stark zu Gewittern, die Rennstrecke füllt sich langsam mit Wasser und die Sicht wird schlechter. Doch die beiden drosseln ihre Geschwindigkeit kaum. Es blitzt und Fabio ist in einer Szene aus dem Club gestern Abend gefangen. Er und Miriam eng umschlungen. Es knallt, Fabio prallt mit dem Kopf gegen das Lenkrad, dreht sich mehrfach mit seinem Auto, bis er dann endlich zum Stehen kommt.

Kapitel 5_Von Kollegen zu Gegnern

Er ist wie in Trance. Seine Tür wird aufgerissen und Janette steht im strömenden Regen neben ihm. 

Janette: "Fabio? Bist du ok? Was ist nur los mit mir? Hast du Drogen genommen? Fabio. Hey. Hörst du mich?"

Fabio: "Huh? Was ist passiert?"

Janette: "Du bist da vorne voll in die Eisen gegangen. Ich konnte nicht mehr ausweichen und bin dir voll draufgefahren."

Fabio: "Ah shit. Ich glaub ich bin doch noch nicht ganz nüchtern. Verdammt."

Janette: "Wie viel hattest du denn?"

Fabio: "Ach lass mich doch in Ruhe. Ich brauch dich nicht. Könntest du fahren wäre das alles nie passiert."

Janette: "Wie bitte? Du trinkst dich halb ins Koma, kommst ihr im Vollsuff an, kriegst es nicht hin dein Auto vor dem Start zu überprüfen und ich soll schuld sein? Das ist nicht dein ernst."

Janette atmet schwer und stockend. Fabio dreht sich zu ihr, aber Janette dreht sich aber weg. Er hält sie am Arm fest das sie ihn ansehen muss. Ihre Augen sind wieder rot und trotz des Regens meint Fabio Tränen zu erkennen. Janette löst seine Hand von ihrem Arm und geht zu ihrem Auto. Sie starte es und rauscht an Fabio vorbei. Fabio seufzt tief, startet den Motor und fährt hinter Janette her Richtung Box. Dort angekommen wartet bereits Martin.

Martin: "Janette wir müssen reden. Komm bitte mit hinten in die Umkleide."

Janette folgt Martin in die Umkleide. Fabio bleibt verdutzt zurück. Während die beiden in der Umkleide reden, begutachtet Fabio den Unfallschaden an den Autos. Zum Glück scheint es nichts großes zu sein. Plötzlich wird die Tür zur Umkleide aufgerissen und Janette stürmt nach draußen. Sie schmeißt ihre Rennklamotten auf den Boden und stürmt Richtung Parkplatz davon. Der Regen hat nachgelassen, aber es Nieselt noch ein wenig. Martin kommt aus der Umkleide und hebt die Klamotten von Janette auf. Fabio sieht Martin fragend an. 

Martin: "Ich musste sie gehen lassen."

Fabio: "Aber warum? Was ist passiert?"

Martin: "Sie passt einfach nicht in das Team, das muss als Erklärung reichen. Lass die Autos stehen, unsere Mechaniker machen das gleich. Wir gehen erstmal mit Miriam essen."

Fabio sieht in die Richtung des Parkplatzes wohin Janette verschwunden ist. Von dort heult der Motor auf und schreit den ganzen Frust und die Wut in die Morgenluft, während er sich immer weiter entfernt und damit immer leiser wird. 

Die Wochen vergehen wie im Flug. Miriam und Fabio verbringen immer mehr Zeit miteinander und schon bald hat er den Disput, die Kündigung von Janette und der Unfall fast vergessen. Der Tag der Ausscheidung für sein erstes Rennen rückt immer näher, doch Fabio lässt das Training ziemlich schleifen. Partys mit Miriam, ihren Freunden und Alkohol sind ihm wichtiger geworden, als das Training.

Dann war der Tag der Ausscheidung auch schon da. Fabio fuhr mit seinem Porsche Panamera GTS den er sich von seinem Gehalt gekauft hatte. Martin war sehr spendabel, da er um das Können von Fabio wusste. Fabio ging zur Umkleide um sich umzuziehen. Die Mechaniker waren fleißig dabei sich um seinen Rennwagen zu kümmern. Sie hatten GT3 RS wieder gut hinbekommen. Von dem Unfallschaden war nichts mehr zu sehen. Fabio legte seine Schlüssel und sein Handy in den Spint und zog seinen Rennanzug an, als sich zwei Arme um seinen Hals schlangen. Er wirbelte herum und sah in die blauen Augen von Miriam. 

Miriam: "Hey Schatz. Ich hab dich vermisst. Ich wollte dir noch viel Glück wünschen."

Sie stellte sich auf die Zehnspitzen und gab Fabio einen Kuss. Draußen bricht Gelächter aus. Fabio drückt Miriam weg und geht raus. Vor der Box nebenan steht ein Miata mit großer Heckflosse in nachtschwarz, tiefergelegt und einem aufwendigen Bodykit. Doch neben dem Porsche wirkt der kleine Miata dennoch mickrig. Der Fahrer und einer aus der Crew sind an dem Fahrzeug am arbeiten und arbeiten an den letzten Feinheiten. Plötzlich taucht Martin neben Fabio auf und lacht. 

Martin: "Sie hätten die Anmeldung einfach lassen sollen."

Fabio: "Wer ist das denn? Die können doch nicht mit so einem schwachen motorisierten Fahrzeug an so einer Ausscheidung teilnehmen."

Martin: "Ne da wurde irgendwie ein anderer Motor, vom Fahrer selbst eingebaut. Aber trotzdem glaub ich nicht das der eine Chance hat. Der Fahrer keine Ahnung der wollte irgendwie Anonym bleiben. Sollte der weiterkommen, werden wir es erfahren. Davon gehe ich aber nicht aus. Na dann Kleiner, ab ins Auto."

Fabio schaut zu der Box rüber. Geht dann aber zum Auto Miriam wartet mit dem Helm auf ihn. Sie gibt ihm nochmal einen Kuss bevor er sich ins Auto setzt. Er setzt den Helm auf und rollt zur Startlinie. Da er bisher die besten Trainingszeiten hatte steht er weit vorne. Neben ihm nimmt der Unbekannte Fahrer Aufstellung. Der Fahrer gibt ihm einen Daumen hoch, was soviel wie, "viel Erfolg" heißen soll. Jetzt stehen alle an der Startlinie. Die Ampel leuchtet auf und das Signal ertönt das es jetzt gleich losgeht. Fabio versucht sich zu konzentrieren, aber der Alkohol der letzten Wochen macht sich bemerkbar. Die Ampel springt auf grün und die Autos rasen davon. Dieses Rennen besteht aus 8 Runden mit jeweils circa 10 Minuten Zeit pro Runde um in der Ausscheidung weiter zu kommen. Sieben Runden laufen ohne Probleme und Fabio hat einen guten Vorsprung rausgehauen. Er fühlt sicher, doch plötzlich taucht ein Auto in seinem Rückspiegel auf. Der Miata. Er holt schnell auf und in den Kurven ist der Miata deutlich im Vorteil, im Gegensatz zum deutlich klobigeren Porsche. Fabio drückt aufs Gas, aber keine Chance, in den Kurven zieht der kleine Miata vorbei und in kürzester Zeit ist er fast ganz aus dem Blickfeld verschwunden. Auf der Geraden versucht Fabio noch aufzuholen, aber keine Chance der Unbekannte Fahrer zieht vor ihm über die Linie. 

Ein unterwartetes Ergebnis. Als die Autos auf ihre Positionen werden die Ergebnisse bekannt gegeben. 

Sprecher: "Das war heute ein spannendes Rennen. Natürlich ist unser Favorit Fabio Kleber ist eine Runde weiter. Aber auch unser bis jetzt Unbekannte Fahrer. Herzlich willkommen, im Rennen und als einer mit der besten Zeit, Janette Zimbel!!!!"

Alle drehen sich zum Fahrer um und Janette zieht stolz ihren Helm ab. So Glücklich hatte Fabio sie länger nicht mehr gesehen. Aber dennoch ärgert er sich. Er schnappt sich seinen Helm und geht zur Umkleide. Miriam rennt hinter ihm her. 

Miriam: "Hey Babe. Warum warst du nur so schlecht? Du hast doch nie gegen diese.....diese Sina verloren."

Fabio rollt mit den Augen und schmeißt wütend seine Klamotten und den Helm in den Schrank. 

Fabio: "Bitte Miriam. Lass mich jetzt bitte alleine."

Miriam stampft wütend auf und rauscht davon. Fabio nimmt sein Handy in die Hand und geht auf den Chat mit Janette. Da waren einige noch unbeantwortete Nachrichten doch auf die geht er gar nicht ein. Er schreibt ihr direkt.

Fabio: "Wie kannst du mich nur so blamieren? Was ist denn bloß los mit dir."

Janette: "Was ist los mit mir? Ich habe trainiert, du warst nicht einmal auf der Rennbahn die letzten Wochen. Im Gegensatz zu dir hab ich nicht nur Party machen im Kopf. Wenn du denkst du bist so viel besser, dann sehen wir uns ja nächste Woche wieder auf der Rennstrecke. Mach´s gut "Krümmelmonster"."

Fabio: "Aaaaaaaaaaaah. Verdammt nochmal. Janette. Du willst Krieg, du kriegst Krieg."

Wütend schleudert Fabio sein Handy in die Ecke und tritt gegen seinen Spint. 

Der Tag des Rennens bricht an. Fabio hat die letzten Tage wieder trainiert, was Miriam nicht unbedingt fröhlich gestimmt hat, allerdings hat es auch nicht viel gebracht. Seine Zeiten haben sich nur wenig verbessert und der Ausgang dieses Rennens ist schon fast klar. 

Janette ist an ihrem Auto am Schrauben und mit dem Computer die Motoreinstellungen noch einmal überprüfen, als Fabio dazustößt. 

Fabio: "Na? Immer noch im Dreck am wühlen?"

Janette: "Was willst du Fabio. Mir beim gewinnen zusehen?"

Sie lächelt ihn frech an bevor sie sich wieder dem Computer widmet.

Fabio: "Du wirst dieses Rennen nie gewinnen. Ich werde das gewinnen. Und ich habe meine Leute die sich um mein Auto kümmern, im Gegensatz zu dir. Du bist wirklich arm dran."

Janette seufzt legt den Laptop auf Seite, steht auf und schaut Fabio direkt in die Augen. 

Janette: "Ok Fabio. Ich wünsche dir alles Glück der Welt mit dem Rennen und mit dieser Miriam. Im Gegensatz zu dir mach ich mir gerne die Hände schmutzig. Und deswegen hab ich dich eigentlich auch gelieb.....warum ich dich gemocht habe, weil du dir eben gerne die Hände schmutzig gemacht hast."

Fabio geht nicht mehr großartig darauf ein und geht Richtung seines Auto und lässt Janette einfach so stehen. Die Ansage ertönt, das sich alle in die Startaufstellung begeben sollen. Janette und Fabio richten ihren Anzug und ihre Helme und lassen ihre Autos anrollen. Alle Autos rollen Richtung Startpunkt. Die Favoriten Janette und Fabio stehen ganz vorne. 

Die Ampel leuchtet auf. Rot. Gelb...........Grün. Und weg sind sie. Janette übernimmt diesmal schnell die Führung, Fabio ihr dicht auf den Fersen. Spannende Runden stehen bevor. Immer wieder unternimmt Fabio auf der Geraden einen Versuch Janette zu überholen, doch es hilft nix. Der Miata bleibt ungeschlagen vorne. Fabio wird immer wütender und tritt den GT3 RS immer weiter an sein Limit. Doch es hilft nix. Die Strecke ist zu Kurvenreich und da muss der GT3 passen, während der Miata an allen in den Kurven vorbeizieht. Janette zieht als erstes über die Linie.

Kapitel 6_Das Rennen endet im Ziel

Zurück in der Gegenwart wird Fabio von einem Schrei aus seinen Träumen gerissen. Der kommt vom Haus und scheint von seiner Verlobten zu stammen. Fabio rollt mit den Augen schnappt sich die Schlüssel und geht zum Haus. 

Fabio: "Schatz? Was ist passiert?"

Miriam: "Nenn mich nicht Schatz. Daddy hat meine Kreditkarten gesperrt. Ich kann nix zu essen bestellen. AAAAAAAAH. Ich hasse ihn."

Fabio: "Hey alles ist gut. Warum nimmst du nicht die Karte die du von mir hast."

Miriam: "Ist das dein ernst? Du hast doch nix auf der Kante. Du bist ein Luser genau wie mein Versagervater."

Fabio: "Ok weißt du was es reicht mir. Auch wenn du schwanger bist. Es ist vorbei, ok?"

Miriam: "Ich und schwanger? Ich bitte dich. Warum sollte ich denn schwanger sein?"

Fabio: "Du hast mir gesagt du bist schwanger. Warum meinst du halte ich es so lange mit dir aus? Warum denkst du habe ich dieses Haus genommen? Weil du Kinder wolltest. Mit mir wolltest."

Miriam: "Ja ich weiß was ich gesagt habe, aber ich ruinier mir doch nicht die Figur. Hallo? Ich bin viel zu schön dafür als hinterher mit einem ausgeleierten Bauch rumzulaufen. Ich bitte dich."

Fabio steigen die Tränen in die Augen. Ihm wird klar das Janette damals recht hatte, als sie zu ihm sagt das Miriam eine Schlange sei. Eine Schlange die nur auf ihren eigenen Vorteil aus sei. 

Fabio: "Raus."

Miriam: "Bitte was?"

Fabio: "Raus hier. Du hast 1 Stunde um zu verschwinden. Ich fahr jetzt eine Runde mit meinem, dir ja so verhassten Mustang und wenn ich wiederkomme bist du verschwunden. Ach, deine Hausschlüssel zu meinem Haus gibst du mir jetzt sofort. Genauso die Schlüssel zu meinem Auto was ich dir gekauft habe."

Miriam: "Wie bitte? Du willst mich rauswerfen? Ich werde dafür sorgen das du nie wieder ein Rennen fahren geschweige denn sonst wie Geld verdienen wirst. Daddy wird mir schon dabei helfen."

Fabio: "Schätzelein, wenn du es vergessen haben solltest, dein Vater hat den Rennsport schon lange aufgegeben und ich verdiene mein eigenes Geld. Deine Designerklamotten dein ganzer bling bling scheiß, das hat dein Daddy dir nicht gesponsert. Jetzt gib die Schlüssel her und verschwinde."

Miriam: "Aber Fabio Liebling. Wir können doch nochmal darüber reden. Vielleicht auch oben im Schlafzimmer."

Miriam kreist mit den Hüften und versucht Fabio zu verführen. Sie legt ihre Arme um Fabio und versucht ihn zu küssen. Doch Fabio reißt ihre Arme von seinem Hals und stößt sie zurück. Er hält die Hand auf und schaut Miriam scharf in die Augen. 

Fabio: "Die Schlüssel. Jetzt."

Miriam stampft mit dem Fuß auf und schreit. Dann schmeißt sie die Schlüssel, Fabio vor die Füße, genau wie ihren Verlobungsring und stampft die Treppe hoch zum Schlafzimmer um ihre Sachen zu packen. Fabio treibt es die Tränen in die Augen. Er nimmt die Schlüssel und den Ring und geht zum Schlüsselkasten. Wütend, traurig und verzweifelt schnappt er sich seinen Mustangschlüssel, schließt die restlichen Schlüssel ein, das Miriam nicht mehr an sie rankommt und verlässt das Haus. Der Mustang steht eingepackt in der Garage. Viel Zeit hatte Fabio nicht für ihn in letzter Zeit gehabt. Er hatte ihn sich kurz nachdem er das Rennen gegen Janette verloren hatte gekauft. Das war allerdings schon ein neueres Model, aus dem Jahr 2010. Fabio packt das Schätzchen aus, setzt sich ins Auto und startet der Motor. In dem Moment wo der V6 Motor aufheult, fühlt es sich so an als würde Leben in Fabio zurückkehren. Als hätte er die letzten Monate und Jahre nie wirklich gelebt. 

Er steuert den vor sich hin brummenden Mustang aus der Auffahrt, Richtung Autobahn. Ohne darüber nachzudenken fährt auf der Autobahn dahin. Einfach ohne Ziel. Dieses Gefühl von Freiheit hat er so vermisst. Irgendwann landet er bei der Rennstrecke. Ewig war er nicht mehr hier. Er war überall auf dieser Welt, auf fast jeder Rennstrecke, hat mit fast jeder Frau Party mach können und doch war da diese Leere. Als er bei der Rennstrecke ankommt ist es bereits am Dämmern. Der Parkplatz ist fast leer, doch ein Auto sticht Fabio ins Auge. Ein schwarzer SsangYong Musso. Schnell zieht er sein Handy aus der Tasche und scrollt durch Social Media, bis er auf das Foto mit Janette vor dem Auto findet. Das Kennzeichen ist verdeckt, aber so oft sieht man dieses Auto ja hier nicht. Von ferne hört er ein Bellen. Als er aufschaut sieht er zwei Rottweiler die spielend auf den Parkplatz, Richtung Musso laufen. Am Eingang zu den Boxen sieht er zwei Gestalten die sich scheinbar zum Abschied umarmen. Als er genauer hinsieht, erkennt er Janette und Willy. Janette lacht als sie Richtung ihres Autos geht und verlädt die zwei Kälber ins Auto. Er greift nach dem Türgriff, hält aber inne. Würde Janette ihn wirklich sehen wollen nach all der Zeit? Vor allem so wie er sie behandelt hatte. Also entscheidet er sich dazu sitzen zu bleiben. Er schaut zu wie Janette den Motor startet und davon rollt. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit steigt er aus. Langsam geht er Richtung Eingang. Seine Knie zittern. Als er um die Ecke kommt steht Willy an dem Tor von Janette und fährt grade den Skyline von der Bühne und in die Ecke. Fabio geht langsam auf ihn zu. 

Fabio: "Hallo Willy."

Willy dreht sich abrupt um, sieht Fabio direkt in die Augen und fängt an zu lächeln. 

Willy: "Fabio. Mein Junge, ja Mensch, komm her. Lass dich umarmen, ich hab dich ja seit Jahren nicht mehr gesehen."

Ohne das Fabio groß etwas sagen kann, nimmt Willy ihn in den Arm und drückt ihn fest. Danach hält er ihn auf einer länge Abstand und mustert Fabio von oben bis unten. 

Willy: "Mensch Junge lass dich anschauen. Du siehst ja gar nicht gut aus. So eingefallen und diese Ränder unter den Augen. Was hast du gemacht Junge. Du siehst ja älter aus wie ich."

Fabio muss lachen und wischt sich eine Träne von der Wange. Er hat Willy vermisst. Willy war immer der Vater den er sich immer gewünscht hatte. Ein Vater der ihm alles über die Autos beibringt und mit ihm zusammen an den Autos schraubt. 

Fabio: "Ach weißt du Willy, es ist nicht alles Gold was glänzt das weiß ich jetzt."

Willy blickt ihn ernst an. Dann weißt er ihn mit einer Handbewegung an sich in die Sitzecke zu setzen. Nachdem er einen Kaffee für die zwei gekocht hat, setzt er sich mit einer ernsten Mine zu Fabio und reicht ihm eine Tasse. 

Willy: "Ok Fabio. Was ist los? Du siehst aus als hättest du Wochenlang nicht mehr geschlafen."

Fabio: "Nach all den Jahren kennst du mich immer noch so gut?"

Willy: "Ich seh es dir quasi an der Nasenspitze an."

Fabio: "Ja, ja ich merks. Puh und ja du hast recht. Ich schlaf seit Wochen, nein wohl eher Monaten nicht mehr."

Willy: "Miriam?"

Fabio: "Miriam."

Willy: "Ihr habt nie zusammengepasst. Ich weiß nicht was von diesem Modepüppchen wolltest. Sie mag ja nicht mal Autos."

Fabio: "Ja. Du hast recht. Sie hat mir vorgemacht das sie schwanger sei. Aber sie war es nicht. Ich habe sie direkt rausgeschmissen. Das war alles was ich mir gewünscht hatte. Ein Kind, eine Frau und ein Haus mit Autos. Wie konnte ich nur so blind sein."

Willy: "Sieh mal Fabio manchmal sind die Dinge nicht so wie sie auf den ersten Blick scheinen. Sieh dir dieses Auto mal an."

Fabio: "Den GTR? Meins und Janettes Traumauto."

Willy: "Ganz genau. Er sieht wunderschön aus doch wenn du ihn jetzt fahren würdest, wäre das wahrscheinlich tödlich. Also was muss man tun um das man es fahren kann?"

Fabio: "Man muss das Problem herausfinden und die Entsprechende Teile austauschen oder reparieren."

Willy: "Sehr richtig. Und manchmal sollte man ein Teil was man als kaputt angesehen hat, reparieren und gegen das angeblich bessere austauschen."

Fabio muss lachen, reibt verlegen an seiner Tasse und schaut Willy wieder in die Augen.

Fabio: "Du meinst Janette oder?"

Willy lacht, lehnt sich entspannt in seinem Stuhl zurück und trinkt genüsslich aus seiner Tasse. 

Willy: "Du musst selber wissen was du tust, aber du weißt das ich recht habe. Geld ist im Leben nun mal nicht alles."

Fabio muss grinsen. Nachdenklich aber entspannter als vorher, sieht zum GTR. Die Erinnerungen von ihm und Janette blitzen in seinem Kopf auf. Sie sind so friedlich voller positiver Energie und wunderschöne Zeiten. Es gibt ihm ein warmes Gefühl und er muss lächeln. Draußen lichten sich die Regenwolken und legen die untergehende Sonne raus und es bildet sich einen Regenbogen. Für eine Sekunde sieht er sich und Janette wie in Zeitlupe im Niesel tanzen. Das hatten er und Janette getan als sie gefeiert hatten, das sie entdeckt wurden. Sie hatten mit Sekt, an einem Parkplatz mit wunderschönen Ausblick auf die Rennstrecke und die Wälder angestoßen. Es fing an zu regnen und Janette griff nach seiner Hand und ohne darüber nachzudenken tanzten sie lachend im Regen. 

All die Zeit fühlte er sich so leer und jetzt nur diese kleine Erinnerung. Er fühlt sich erfüllt voller wärme und geborgen. Wie konnte er die ganze Zeit so blind sein. Alles was er je sich erträumt oder gewünscht hatte war die ganze zeit vor seinen Füßen. Vielleicht hatte Willy recht. Es könnte ein versuch wert sein, das zu reparieren was vor Jahren kaputt gegangen ist.

Kapitel 7_Der Streckenverlauf geht weiter 

Seit dem Gespräch mit Willy sind jetzt zwei Tage vergangen, doch Janette hat sich bis jetzt immer noch nicht bei Fabio gemeldet. Es ist mittlerweile wieder 6 Uhr morgens, Atlas und Hunter schlafen friedlich in ihren Körbchen. Janette aber ist hellwach. Sie wälzt sich seit Stunden im Bett hin und her. Seufzend setzt sich Janette auf, reibt sich die Augen und schaut aus dem Fenster in den Hof. Die Sonne geht am Himmel auf und taucht den Himmel in ein wunderschönes rotorange. Doch trotz der schlaflosen Nacht muss Janette lächeln.

Da brummt ihr Handy. Es ist Larissa, Janettes ältere Schwester. Janette stöhnt, weil sie sich schon denken kann was sie möchte, aber sie versucht neutral zu bleiben und öffnet ihr Handy.

Larissa: "Hey kleine Schwester wie geht es dir? Du hör mal könntest du mir ein wenig Geld leihen?"

Janette rollt mit den Augen. Hatte sie es sich doch schon gedacht. Wann anders meldet sie sich nämlich selten bis gar nicht.

Janette: "Was hast du dir jetzt wieder gekauft was du dir eigentlich nicht leisten kannst."

Larissa: "Nix ich brauch nur etwas Geld?"

Janette: "Larissa....wofür?"

Larissa: "Nur eine Tasche. Die war aber gebraucht. Sag aber Arno nichts davon. Sie war aber gebraucht."

Janette: "Das ist doch jetzt nicht dein ernst oder? Eine Tasche? Warte lass mich raten. Irgend so eine Investition für die Zukunft, um sie dann für doppelt so viel zu verkaufen. Die du dann aber eh nie wieder verkaufen wirst."

Larissa: "Doch werde ich."

Janette: "Das sagst du jedes mal tust und tun wirst du es nie. Also wie viel ist es diesmal?"

Larissa: "Nur 15.000,-€."

Janette: "Ach nur 15.000,-€? Ja natürlich. Ist ja nicht so als würde man davon kein Auto davon bekommen könnte. Hast du sie schon gekauft oder nur zurückgelegt."

Larissa: "Ich hab sich nur zurücklegen lassen, ich mein wenn Arno sieht das ich wieder was gekauft hat bringt er mich um. Also, wann kann ich das Geld haben?"

Janette kocht vor Wut. Verständlicherweise, dennoch versucht sie sich zusammenzureißen. 

Janette: "Hör mal Larissa, wenn dann würde ich Arno helfen. Aber für eine Tasche dir Geld zu geben, nur damit Arno es nicht merkt, kannst du vergessen. Vergiss die Tasche oder arbeite dafür das du es dir leisten kannst."

Larissa: "Hallo? Du hast das Geld und ich brauche diese Tasche."

Janette: "Nein du willst sie und das ist der unterschied. Wollen und brauchen sind zwei verschiedene Dinge und das musst du endlich lernen. So ich muss mich um die Autos kümmern, um Geld zu verdienen. Wir hörn und sehn uns, mach´s gut große Schwester."

Mit dem Satz macht Janette hier Handy aus und reibt sich über die Stirn. Larissa und sie kamen schon lange nicht mehr miteinander aus, aber zur Zeit noch schlechter. Ihre große Schwester hatte schon immer mehr Wert auf Materielle Dinge gegeben als sie, doch seit sie ihren reichen Mann geheiratet hatte ist es noch verschlimmert. Wehmütig schaut Janette aus dem Fenster. Schließlich rafft sie sich auf, steht auf und geht in ihr Ankleidezimmer um sich anzuziehen. Während sie sich am anziehen ist, hindert J.A.R.V.I.S glücklicherweise am denken.

J.A.R.V.I.S: "Guten morgen Miss. Ich hoffe sie haben gut geschlafen. Ihr Manager hat in Ihrem Kalender vermerkt das heute Training auf dem Programm steht. Des Weiteren soll ich sie daran erinnern das in zwei Wochen ein wichtiges Rennen stattfindet. Wie kann ich Ihnen sonst noch dienen Miss?"

Janette: "Ja,  mach das Futter von Hunter und Atlas fertig und du kannst mein Werkzeug in der Werkstatt herrichten."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"

Janette: "Ja du kannst meinem Manager sagen , dass ich jetzt gleich erst trainiere, dann an meinen Autos arbeite und danach fahr ich wieder auf die Rennstrecke."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss, wird erledigt. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?"

Janette: "Nein J.A.R.V.I.S, ich mach mir mein Frühstück selber, danke."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss."

Janette sieht sich im Zimmer um. Das körperliche Training hatte sie tatsächlich in der letzten Zeit etwas schleifen lassen, aber um zu gewinnen, musste sie statt den 100%, 1000% geben. Etwas deprimiert zog sich Janette ihre Trainingsklamotten an und ging in die Werkstatt. In einer kleinen Ecke hatte sie sich eine Trainingsecke eingerichtet. Sport war zwar nie ihr Ding gewesen, aber seit sie in die Rennbranche eingestiegen war, war es fester Bestandteil ihrer Tagesroutine geworden. Zwar hatte sie es in der letzten Zeit wieder schleifen lassen, dennoch hielt sie daran fest. Morgens eine Stunde Krafttraining und eine Stunde Ausdauertraining. Das Ausdauertraining machte sie meist mit Hunter und Atlas im Wald. Wenn schlechtes Wetter war liefen die beiden mit ihr auf dem Laufband neben ihr. Heute hatten die beiden aber irgendwie keine Lust und selbst als Janette Richtung Werkstatt ging, blieb es in ihrem Schlafzimmer still. Die beiden schliefen tief und fest. Also zog Janette sich ihre Kopfhörer auf und ging zum Training.

Mittlerweile rückte die Uhr auf 9. Nach einem langen ausdauernden Training setzt sich Janette auf der Drückbank auf und wischt sich mit dem Handtuch den Schweiß von der Stirn. Sie schaut auf ihre Uhr und ist zufrieden mit dem Ergebnis was sie für heute erzielen konnte. Jetzt war es Zeit für das Frühstück. Auch wenn sie immer noch nicht wirklich Hunger morgens hatte, musste sie etwas essen. Also ging sie in die Küche um sich was zu essen zu machen. Heute stand etwas Haferflocken mit Bananen und Milch auf dem Plan. Als sie sich ihre Mischung grade fertig gemacht hatte, kamen auch die beiden Schlafmützen, Atlas und Hunter ins Zimmer. Sie streckten sich und verlangten ihre morgendliche Streicheleinheit, bevor sie sich auch ihrem Frühstück zuwandten. Dann klingelte Janettes Handy, es ist Michael, Janettes Manager.

Janette: "Guten Morgen Michael, was läuft? Bevor du fragst, ja ich habe mein Training gemacht und ja gleich geh ich auch auf die Rennstrecke um zu trainieren."

Michael muss lachen.

Michael: "Super, aber darüber wollte ich eigentlich nicht reden. Wir haben neue Sponsoren gewinnen können, deswegen haben wir dir einen neuen Rennwagen holen können. Er wird heute geliefert. Also sei am besten gegen 14 Uhr vor Ort, das du deinen neuen Wagen auch direkt testen kannst."

Janette: "Nicht dein Ernst. Was ist das neue Schätzchen denn?"

Michael: "Nein ich verrate nichts. Freu dich einfach heute Nachmittag Kleine. Wir sehen uns morgen auf der Rennstrecke für neue Besprechungen."

Janette: "Vielen, vielen Dank Michael. Du bist wirklich der beste Manager der Welt und liebe grüße an die Familie."

Michael: "Mach ich bis morgen Champion."

Voller Adrenalin und Vorfreude auf heut Nachmittag stößt Janette einen Freudenschrei aus. Zwar hatte sie schlecht geschlafen und die letzten Wochen und Monate waren nicht die beste Zeit, aber vielleicht würde ja jetzt endlich alles besser. 

Sie widmete sich wieder genüsslich ihrem Frühstück und scrollte dabei durch ihre Social Media Accounts. Das letzte Foto das sie gepostet hatte war mittlerweile 1 Woche her. Das wo sie ein Bild von ihrem McLaren Senna in der Tiefgarage des Studios, kurz bevor sie ihr Interview hatte. Doch auf einmal kommen die ganzen Bilder von diesem Tag wieder hoch und wie abweisend Fabio an diesem Tag war. Sie schüttelt mit dem Kopf und versucht sich auf ihren Kontent zu konzentrieren. Aber es geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. All die schönen Momente die sie zusammen hatte. 

Die Wochen in der sie bei Fabio war und bei ihm übernachtet hat. In der Fabio sie geärgert hatte und sie sich gegenseitig aufgezogen haben. Der Tag an dem sie ihre Entdeckung gefeiert haben und es anfing zu regnen. An dem Tag an dem sie kurz davor war ihm zu sagen wie sie fühlte und mit ihm zusammenkommen wollte. Sie wollte warten bis sie den Vertrag in der Tasche hätten. Doch sie hatte es versäumt. Ehe sie sich versehen konnte hatte Miriam, ihr Fabio weggeschnappt. Der Mann der ihr nach langer Zeit wieder das Gefühl gegeben hatte nicht überflüssig zu sein, das sie was besonderes sei. Ein Mann der sie verstanden hatte, der auf sie einging wie kein anderer, der sie in den Arm nahm wenn sie es brauchte, der durch die Welt fuhr nur um für sie da zu sein und mit dem sie bis spät in die Nacht telefoniert hatte. 

Hunter holt sie aus ihren Träumen mit seinem Bärenkopf auf ihrem Schoß. Atlas kommt dazu und legt seinen Kopf auch auf ihren Schoß. Janette muss lachen und Nimmt die zwei in den Arm.

Janette: "Ach ihr zwei süßen was würde ich bloß ohne euch machen."

J.A.R.V.I.S: "Miss Janette, ihr Trainingskalender besagt das sie um 13 Uhr auf dem Renngelände sein sollen. Soll ich dafür etwas vorbereiten?"

Janette: "Ja bitte, du könntest die Teile für den Mustang Maurice bestellen."

Maurice hatte Janette nach dem Krach mit Fabio kennengelernt. Er hatte ihr schon einige Teile für den 1965´er Mustang besorgt, die meisten hatte sie zwar selber repariert oder hergestellt aber manche musste sie irgendwie besorgen und da war Maurice genau ihr Mann. Das herstellen und reparieren der Teile hatte ihr Fabio beigebracht. Beide hatten sich das alles selber gegenseitig beigebracht.

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss. Kann ich sonst noch was für sie tun?"

Janette: "Nein danke das wars."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss."

Es ist jetzt 11 Uhr und Janette entschließt sich dazu mit Hunter und Atlas noch ein wenig trainieren zu gehen. Deswegen geht sie im Wald laufen. Danach geht sie erstmal duschen und zieht sich um, für das Training auf der Rennstrecke. Da ihr Rennanzug auf der Rennstrecke befindet, entscheidet sie sich für ein schlichtes Outfit, vor allem da es zur Zeit sehr warm ist. Sie nimmt ihre High Waist Short in schwarz, ihr bordeauxrotes T-Shirt und ihre Boots und macht sich auf den Weg.

Janette: "J.A.R.V.I.S?"

J.A.R.V.I.S: "Ja Miss?"

Janette: "Bitte stell meinen Audi 80 Cabrio, Blue Pearl bereit. Ach und bitte mach die Betten von Hunter und Atlas fertig das sie gleich gut schlafen können."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss. Ihr Audi 80 Cabrio Blue Pearl wird gleich in der Garage stehen und Hunter und Atlas Betten werden gemacht."

Janette: "Danke das wars."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss."

Janette geht zur Haustür. Hunter und Atlas sagen ihr mit einem Schwanzwedeln auf Wiedersehen, bevor Janette zur Garage geht und Blue Pearl aus der Garage holt. Auch wenn der Audi nicht älteste aus ihrer Sammlung ist, ist er das Baby was sie am längsten in ihrer Sammlung hat. Er ist nicht das teuerste, aber er ist ihr sehr ans Herz gewachsen genauso wie der 65iger Mustang. 

Sie holt Blue Pearl aus der Garage und fährt los Richtung Rennstrecke.

Kapitel 8_Die Bestie der Rennstrecke

So lange war Janette nicht mehr Blue Pearl unterwegs gewesen und auch wenn sie alle für verrückt hielten, sie hatte immer den Eindruck das er sich immer freute, wenn sie beide nach längerer Zeit nicht unterwegs waren. Er fuhr viel spritziger und man hatte das Gefühl der Kleine hatte richtig Spaß. Der Fahrtwind kühlte ihr von der Sonne aufgeheizte Gesicht. Sie hatte das Dach des Audis aufgemacht und zog sich grade ihre verspiegelte Sonnenbrille an. 

Janette: "Du bist nach wie vor einfach ein wundervolles Auto. Vielleicht hast du keine 500 PS aber für mich reicht es vollkommen."

Janette genoss die Fahrt bis ihr Manager Michael wieder anrief.

Michael: "Hey Champion. Ich hoffe du bist schon auf dem Weg zum Training. Die Lieferung des Rennwagens wurde auf 12 Uhr vorverlegt aber wenn nicht kann das auch der gute alte Willy übernehmen."

Janette: "Was? Oh wow. Natürlich ich bin in wenigen Minuten in der Box. Wow ich bin so aufgeregt. Vielen Dank."

Michael: "Aber für unseren Champion doch alles. Du hast es dir verdient. Hoffentlich gefällt der neue Schlitten dir. So Champion, ich muss los, die neuen Sponsoren informieren wann dein nächstes Rennen ist. Wir hörn uns."

Janette: "Danke. Mach´s gut Michael."

Janette legt über die Freisprechanlage auf und fängt fast an zu weinen. All ihre Träume werden wahr. Sie hat ein Traumhaftes Haus, zwei Hunde, alle Autos die je wollte, ihren Traumjob als Rennfahrerin und wird gleich einen neuen Rennwagen bekommen zu ihrem Porsche GT4 RS. 

Bei der Rennstrecke angekommen steht schon ein Motorsport LKW auf dem Parkplatz. Janette parkt den Wagen, steigt aus und geht zum LKW. Der Fahrer steigt mit einem Klemmbrett. Er ist so wie man sich so einen typischen LKW Fahrer vorstellt, ein Karo Hemd, ein Kappi und einen ziemlichen Bierbauch. Aber er ist sehr gepflegt und scheint immer zu lächeln. Zumindest lächelt er Janette mit einem breiten Grinsen an. 

Fahrer: "Hallo ich bin der Fahrer, aber du darfst mich Jeff nennen. Und du musst wohl die neue glückliche Besitzerin dieses Schmuckstücks."

Janette: "Ja das stimmt, ich bin Janette."

Jeff: "Perfekt. Na dann wollen wir mal das gute Stück auspacken."

Jeff geht zur Heckseite des LKWs und drückt auf einen Knopf. Die Heckklappe öffnet sich und bildet eine Rampe. Im inneren ist es dunkel. Ein flaches Windschnittiges Auto unter einer Abdeckung wird durch die Deckenbeleuchtung sichtbar. Jeff nimmt die Abdeckung ab und Janette stockt der Atem. Unter der Abdeckung kommt ein Ferrari FXX K zum Vorschein. Ein Sportwagen der Spitzenklasse, mit einer Leistung von 1050 Pferdestärken. Als Jeff den Supersportler mit dem V12 Sauger Motor startet, treibt es Janette die Tränen in die Augen. Der FXX K rollt vom LKW und Jeff steigt aus. 

Jeff: "So das ist das gute Stück. Und was sagst du?"

Janette: "Oh wow. D-d-d-d-d-das ist meiner? Der Kleine ist mir? Echt jetzt? Dieses Schmuckstück?"

Jeff: "Hmmmm also mein schlaues Klemmbrett sagt zumindest das eine gewisse Janette es bekommen soll."

Jeff muss lachen und hält ihr fröhlich das Brett hin. 

Jeff: "Jetzt muss die neue Besitzerin nur noch unterschreiben das du hiermit alles erhalten hast."

Damit steckt Jeff die zwei Schlüssel die zu dem Ferrari gehören in die Klarsichtfolie zu dem Fahrzeugbrief und dem Schein. Janette nimmt alles entgegen und unterschreibt auf dem Zettel. Jeff lächelt, nimmt seinen Stift entgegen. Damit schließt der die Klappe des LKWs und winkt Janette zum Abschied nochmal zu. 

Jeff: "Hey, mach´s gut und viel Spaß mit dem Schmückstück."

Janette: "Vielen Dank fürs bringen und eine gute Heimreise."

Jeff: "Dankeschön."

Jeff winkt zum Abschluss noch einmal und steigt damit in das Führerhaus des LKWs. Als der LKW vom Parkplatz roll, schaut Janette ihm noch lange nach, bis er nicht mehr zu sehen ist. In Gedanken versunken, spürt Janette plötzlich eine Hand auf ihrer rechten Schulter. Sie schreckt hoch und wirbelt herum. Neben ihr steht Willy und lächelt sie an. 

Willy: "Hey Kindchen? Was sagst du zu dem Geschoss."

Janette: "Du hast die ganze Zeit gewusst das ich ein neues Auto bekomme?"

Willy: "Aber sicher. Ich durfte beraten als es um deinen neuen Rennwagen ging. Du sollst ja was gescheites haben."

Janette: "Wow Willy du bist unglaublich. Danke. Du bist wirklich wie ein Opa für mich. Danke für alles."

Ohne weitere Worte fällt Janette, Willy um den Hals. Willy muss lachen und umarmt Jannette zurück. 

Willy: "Du hast es verdient Kleine. Du hast so viel durchgemacht und kämpfst mit jedem Rennen. Jetzt kannst du ihnen noch mehr als zuvor zeigen aus was du gemacht bist."

Janette schaut zu Willy auf und bemerkt das ihm die Tränen in die Augen getreten sind. 

Janette: "Also was sagst du. Lust auf eine Runde über die Rennstrecke?"

Willy lächelt und nickt zustimmend.

Janette: "Perfekt, dann sehen wir uns in 10 Minuten auf der Rennstrecke."

Während Willy zum Tor geht um es Janette zu öffnen, steigt Janette in ihren neuen Supersportler ein. Es ist ein ganz ungewohntes Gefühl. Sie startet den V12 Motor und fährt in Richtung ihrer Box. Voller Adrenalin steigt sie aus und geht in ihre Umkleide um sich umzuziehen. Der Rennfahreroverral sitzt genauso wie der Helm. Zwar ist es keine Vorschrift die Dinge bei jeder Trainingsfahrt zu tragen, aber Janette will auf nur mal sicher gehen. Als sie die Umkleide verlässt, steht der aufpolierte Ferrari da. So als ob er sagen wöllte, 'Na dann auf geht´s ich bin bereit'. Janette steigt ein, legt ihre Hände auf das Lenkrad und schließt ihre Augen. Sie spürt die Energie und Power die von diesem Pferd ausgeht. Die wilden ungebändigten Mächte die es zu reiten gilt. Dann öffnet sie die Augen wieder. Ihr linker Fuß tritt die Kupplung des FXX K´s, während sie mit ihrer rechten Hand den Zündschlüssel rumdreht. Die Bestie erwacht zum Leben, während sich im selben Moment eine Wolke vor die Sonne schiebt. Die Scheinwerfer des Ferraris blitzen auf und der Motor brüllt auf bevor er in ein gleichmäßiges Standknurren abklingt. Janette kann nicht anders als verschmitzt zu lächeln. Sie steuert die V12 Bestie auf den Startpunkt zu, wo bereits Willy wartet, der sich auch vorher noch in Schutzkleidung geworfen hat. Er steigt ein, schnallt sich an und schaut dann zu Janette. 

Willy: "Bereit?"

Janette: "Bereit wenn du es bist."

Willy betätigt eine Fernbedienung und die Ampel springt an. Janette umklammert das Lenkrad, auf einmal zieht Wind auf und die Wolken verdichten sich. Rot.............die Spanne bis das rot der Ampel erlosch dauerte Janette eine Ewigkeit............START. Erster Gang und los ging es. Janette konnte gar nicht mehr klar denken und merkte auch nicht wie schnell sie die Gänge hochjagte. Es war wieder da. Dieses Gefühl der Freiheit. Ihr Umgebung verschmolz miteinander. Alles um sie herum war nur noch ein Streifen. Der Ferrari brüllte alles heraus was sie Monate und Jahre lang zurückgehalten hatte. Ihr kam es aber vor als würde sie die Bestie wie in Zeitlupe über die Rennstrecke steuern. Ehe sie sich versah war die Runde vorbei. 

Sie steuerte auf die Startposition wieder zu und lies Willy aussteigen. 

Willy: "Mensch Kindchen. Wenn du so auf dem Rennen fährst, wie du jetzt fährst, werden die anderen keine Chance haben. Wie immer."

Janette: "Danke Willy du bist so gut zu mir."

Willy: "Immer gerne Kleine. Halt die Ohren steif."

Janette muss lächeln.

Janette: "Ich geb mir Mühe Opa. "

Willy: "Ach und Kleine zeig ihnen was ein Mädel so alles drauf hat. Ich bin stolz auf dich. Du bist ein toller Mensch:"

Damit schließt Willy die Tür und begibt sich Richtung des Kontrollturms. Janette schaut ihm lange nach und muss dabei Lächeln. Sie hat wirklich den besten Opa gefunden den man sich wünschen kann. Sie lässt den Motor wieder an und steuert das Schmuckstück Richtung ihrer Box. Nachdem sie sich umgezogen hatte, trank sie ihren Proteinshake den sie sich daheim gemacht hatte. Sie mochte das Zeug gar nicht aber bevor sie nichts zu sich nahm, dann lieber das. 

Erschöpft sank sie auf ihren Stuhl. Stand kurz darauf aber wieder auf und holte das Kleine Paket was in ihrer Sitzecke stand und öffnete es. Es waren die Bremsleitungen für ihren GTR - R34. 

Janette: "Na endlich. Nun Kleiner Mann, dann wollen wir dich mal wieder auf die Beine stellen."

Gesagt getan. Kurzerhand ließ sie den Patienten auf der Hebebühne hochfahren und begann die alten Schläuche auszubauen. Sie hatte sich entschlossen alle Bremsleitungen zu ersetzen wenn sie schon einmal dran war.

Stimme: "Hab ich´s mir doch schon gedacht das du hier bist. Brauchst du Hilfe?"

Kapitel 9_Gib einem alten Auto eine zweite Chance

Erschrocken wirbelt Janette herum und tollpatschig, wie sie nun manchmal ist, stößt sie gegen den Seitenschweller. 

Janette: "Au verdammt. Aua."

Janette hält sich die Stirn mit ihrer Hand und schaut dann an der Hand, ob Blut zu sehen ist. Glücklicherweise nicht. Es wird wahrscheinlich eine ganz schöne Beule geben, aber das war sie ja schon gewohnt. Dann spürt sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter.

Stimme: "Alles ok? Hast du dich verletzt? Dich kann man echt nicht alleine lassen Kleine."

Kleine. Diese Stimme. Janette schaut auf. Fabio. So sauer sie auch war, so froh war sie aber auch ihn zu sehen. Doch sie versuchte sich zusammenzureißen. 

Janette: "Fabio. Was machst du hier?"

Fabio: "Ich wollte dich sehen und mal schauen was aus dir so geworden ist."

Janette: "Darfst du denn überhaupt mit mir sprechen? Oder kriegst du dann wieder Ärger mit Miriam."

Fabio rieb sich den Nacken. Janette drehte sich rum und suchte nach Werkzeug in ihrem Rollcontainer. Aber so konnte sie ihre Tränen auch gut verbergen.

Fabio: "Wir haben uns getrennt. Oder mehr ich hab sie rausgeschmissen. Wir waren einfach nicht auf einer Wellenlänge. Sie mit ihrem Luxuswahn und Luxusleben und mir ging es eigentlich um das Rennen fahren, um die Autos..............um die Menschen die diese Leidenschaft mit mir teilen."

Janette hält inne. Kann sie ihm wirklich vertrauen? Dieses Gefühl das sie alles schaffen kann wenn er da ist, war wieder da. Aber kann sie alles einfach vergessen und wird er sie auch nicht wieder im Stich lassen? Sie dreht sich langsam um und sieht Fabio direkt in die Augen.

Janette: "Und was soll das genau bedeuten."

Fabio: "Ich möchte das wir wieder ein Team sind. Ja ich weiß ich hab Mist gebaut und das du mir nicht einfach vertrauen kannst, dass weiß ich alles. Aber ich werde es dir zeigen das du mir vertrauen kannst. Zwar kann ich nicht versprechen das alles so wird wie früher, aber ich werde alles dafür geben. Das kann ich dir versprechen."

Janette: "Meinst du das wirklich ernst?"

Fabio: "Das tue ich. Sieh mal, ja ich bin durch die Welt gereist und ich hab viele Partys mitgemacht. Aber ich hatte nie wieder so ein Team, wie wir beide es waren."

Fabio geht auf sie zu und nimmt sanft ihre Hände, in seine großen Hände. Janette läuft es Eiskalt den Rücken runter. Dieses Gefühl, seine großen beschützerischen Hände die sie in jeder Nacht als sie bei ihm gewesen war gespürt hatte. Die sie gehalten hatten wenn sie schlecht geschlafen hatte und die sie beruhigt hatten. 

Fabio: "Janette ich bitte dich. Gib mir eine zweite Chance. So wie dem Mustang."

Janette muss anfangen zu Grinsen. 

Janette: "Ok du Krümelmonster. Komm her und lass dich umarmen."

Fabios Augen fingen an zu Glitzern wie schon lange nicht mehr und sein lachen wurde breit. Die beiden fallen sich in die Arme und Fabio fängt an Janette durch die Luft zu wirbeln. 

Janette: "Ey du Bekloppter lass mich runter."

Fabio schaut zu Janette auf und in dem Moment Donnert es und im selben Moment prasselt der Regen zu Boden. 

Fabio: "Jetzt erst recht nicht."

Und ehe Janette etwas sagen kann, rennt Fabio mit ihr über der Schulter in den Prasselnden Regen. Es war wieder da. Die Energie, das Lachen, die Freiheit und das Unbeschwerte. Als Fabio Janette eine Weile durch den Regen getragen hatte setzte er sie ab und beide schauten sie direkt in die Augen. Und plötzlich war alles um sie herum verschwommen und nur noch in Zeitlupe zu vernehmen. Dann machte Fabio eine tiefe Verbeugung und streckte seine Hand aus. 

Fabio: "Darf ich um diesen Tanz bitten?"

Janette muss lächeln und schaut hinauf in den Himmel, die Sonne durchbricht die Decke und zieht einen goldenen Schein durch die Szene. Sie guckt zurück zu Fabio der sie Erwartungsvoll ansieht. Ihre Augen treffen seine und dann legt sie ihre Hand in seine. 

Janette: "Aber gerne doch der Herr."

Fabio zieht Janette an sich ran und sie tanzen gemeinsam durch den warmen Frühlingsregen. Es war ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit, aber umso willkommener war natürlich die Abkühlung. Auch wenn keine Musik da war, spielte ihre Umgebung für sie die Melodie. Die Blätter die durch die leichte Brise rauschten, der Regen der auf die Blätter und auf den Boden prasselte, die Blitze die eine Lightshow zusammen mit der Sonne lieferten und der Donner der immer wieder sich  hin und wieder bemerkbar machte. Und ihre Herzen die nach langer Zeit wieder im Einklang schlugen. Aus dem wilden Herumgehopse, wurde nach weniger Zeit ein langsamer Walzer und schließlich ein wiegender Tanz. Janette legte ihren Kopf auf Fabios Brust und sie merkte wie sich Fabios Kopf an ihrem anschmiegte. 

Frieden. Etwas das sie sich so lange Zeit gewünschte hatte. Sie wollte das die Zeit nie aufhören würde. Fabio war die perfekte Größe und er war so warm. Doch dann merkte sie wie Fabio zu zittern anfing. 

Janette: "Hey alles in Ordnung? Brauchst du Zucker?"

Fabio ist Diabetiker und muss darauf immer sehr achten. 

Fabio: "Ich weiß nicht, vielleicht wird mir auch einfach nur kalt."

Janette: "Okey, ich glaub wir gehen rein. Ich hab noch ein paar Klamotten im Schrank, da sind auch Sachen dabei die mir viel zu groß sind. Komm."

Die beiden gingen rein und Janette kramte die Klamotten raus. Dann zog sie sich selber noch schnell trockene Kleidung an und ging zu Fabio. 

Janette: "Hier ein Handtuch und die Klamotten. Nicht das du noch krank wirst."

Fabio: "Dankeschön. Du denkst auch echt an alles."

Janette: "Jetzt red nicht lang und zieh dich um sonst wirst du wirklich noch krank."

Fabio muss Grinsen. Verlässt dann aber gehorsam den Raum und geht zur Umkleide. Janette lacht und schaut sich im Raum um. Was könnte sie denn jetzt noch tun, ahja genau, die Bremsschläuche wechseln. Voller Energie geht sie ans Werk, 5 Minuten vergehen. Fabio taucht nicht auf. Sie geht Richtung Umkleide.

Janette: "Fabio?"

Ein Leises Stöhnen kommt aus der Umkleide. Jannette reißt die Tür auf und Fabio liegt auf dem Boden, völlig neben sich und am zittern. Sie stürmt zu ihm und nimmt ihn in den Arm. 

Janette: "Fabio, hey kannst du mich hören ist alles ok? Brauchst du Insulin oder Zucker?"

Fabio: "Zucker."

Flüstert Fabio Janette zu.

Janette: "Ok ich bin sofort wieder da bleib einfach nur wach ok?"

Janette legt Fabio in die stabile Seitenlage und läuft in die Küche und holt Würfelzucker und einige Schokoriegel. Damit läuft sie wieder zu Fabio. Sie nimmt ihn wieder in den Arm sodass er sitzend zwischen ihren Beinen zu Kräften kommen kann. Behutsam gibt sie ihm nach und nach erst den Zucker und dann als er wieder was halten kann die Riegel. Langsam kehrt die Farbe in sein Gesicht zurück.

Fabio: "Danke Kleine."

Janette verdreht die Augen und schubst Fabio von sich. Fabio muss lachen.

Janette: "Dir scheint es ja schon wieder besser zu gehen. Na komm dann bring ich dich mal zum Sessel das ist bequemer als der Fußboden."

Janette reicht Fabio die Hand, der einschlägt und Janette zieht ihn hoch und hilft ihm zum Sessel. Dort angekommen macht Janette erstmal einen Tee. Nachdem dieser fertig gezogen ist übergibt Janette Fabio seine Tasse. Da fängt Fabios Handy an zu piepsen.

Fabio: "Ahja, jetzt sagt mir das Handy das ich Unterzucker habe. Danke nochmal. Das mein ich wirklich ernst."

Janette: "Ach Quatsch. Du hättest das gleiche für mich getan Krümelmonster."

Fabio muss lachen und reibt nachdenklich an seiner Tasse. Janette setzt sich neben Fabio auf den Sessel und winkelt das Bein an. Sie nimmt eine Decke und breitet sie über Fabio aus. Danach nimmt sie sich selbst eine wickelt sich ein und trinkt vom Tee. Eine Weile sitzen sie so da. Ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Dann räuspert Fabio sich und schaut Janette an.

Fabio: "Janette ich meinte nicht nur das du mir Zucker und Schokolade gebracht hast. Sieh mal, du hast mir schon wieder so viel vertrauen entgegen gebracht. Dieser Tanz im Regen. Danke."

Janette wird ganz verlegen und nimmt erstmal einen Schluck von ihrem Tee. 

Janette: "Um ehrlich zu sein, war ich direkt wieder bei früher. Es war.....schön mit dir durch den Regen zu tanzen."

Janette und Fabio müssen lächeln.

Fabio: "Du ähm, morgen ist ein Tuningtreffen. Hättest du Lust mit mir dahin zu fahren?"

Janette: "Ja klar gerne. Weißt du was wie wäre es wenn ich mit dem Auto kommen würde?"

Janette zieht ihr Handy vom Tisch, kramt ein wenig in ihren Fotoalben, dann schließlich zeigt sie ihm ein Bild. Fabio wird ein wenig emotional und ihm kommen die Tränen. 

Fabio: "Du hast ihn behalten? Und er sieht besser aus denn je."

Janette: "Ich konnte ihn nicht weggeben. Es hingen zu viele Erinnerungen daran."

Fabio: "Wow ich weiß nicht was ich sagen soll. Klar bring den Kleinen mit. Ich würde mich darüber freuen ihn wieder zu sehen."

Die beiden sitzen noch eine Weile so da und reden viel über die vergangenen Jahre. Was so passiert ist und was man so erlebt hat. Die Zeit vergeht wie im Flug und beide fühlen sich wie früher. So leicht. Es ist als ob diese vergangenen Jahre, in der sie keinen Kontakt hatten, nie existiert hätten. 

Kapitel 10_Wieder auf den Rädern

Am nächsten morgen wird Janette von Hunter und Atlas geweckt. Die beiden verlangen nach Janettes Aufmerksamkeit und hauen mit ihren Vorderpfoten auf das Bett. Janette öffnet langsam die Augen und schaut in die großen Hundeaugen der beiden und muss anfangen zu lachen. 

Janette: "Na ihr zwei Racker? Wollt ihr kuscheln? Ich komm jetzt ihr zwei."

Janette steht, geht zum Fenster öffnet es und atmet tief die frische Morgenluft ein. Sie lächelt. So wie sie es schon lange nicht mehr getan hat. Die Sonne ist grade am aufgehen so früh am morgen ist es noch. Der leichte Morgennebel liegt über den Wiesen und taucht die Umgebung in eine Fantasiewelt. Jetzt klatscht Janette in die Hände und begibt sich in ihr Ankleidezimmer. Voller Energie zieht sie sich ihre Sportklamotten an. 

Janette: "So Hunter und Atlas. Wollen wir mal ein wenig Sport machen?"

Vor Freude drehen die beiden sich im Kreis und rennen zu Janette die ihnen, ihre Halsbänder und Leinen anlegt und macht sich dann mit ihnen auf den Weg nach draußen, Richtung Wald. Nachdem sie sich warmgemacht hat, läuft sie los. Eine Stunde vergeht, zwei Stunden vergehen, bis sie merkt das ihre Beine müde werden. Die Sonne Taucht den Wald in ein warmes Orange. Atlas und Hunter sind sichtlich glücklich über die lange Joggingstrecke. Janette muss grinsen. Sie schließt die Augen und genießt diese kühle Briese die ihr über das Gesicht streicht. Die Vögel die emsig am Nahrung sammeln und die ganze Natur die zum Leben erwacht ist.

Janette: "Ok ihr zwei wollen wir zurück."

Hunter und Atlas antworten mit einem Bellen und springen um Janette herum. Janette lächelt und fängt wieder an zu laufen Richtung Heimat. Daheim angekommen macht sie den beiden zuerst ihre morgentliche Ration Futter, bevor sie dann unter die Dusche springt um sich selber frisch zu machen. Als sie aus der Dusche kommt zieht sie sich an und geht mit ihrem Handy in die Küche. 

J.A.R.V.I.S: "Guten Morgen Miss. Ich hoffe sie haben gut geschlafen. Ihr morgentliches Essen steht bereit. Da sie schon sportlich Aktiv waren, habe ich ihren Proteingehalt angepasst. Des weiteren wurden die Teile für ihren Mustang geliefert, sie liegen bereits auf einem der Werkzeugtische an dem entsprechenden Fahrzeug. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"

Janette: "Vielen Dank J.A.R.V.I.S ja du könntest alle anliegenden Meetings für heute Abend Känzeln. Ah und erinnere mich morgen daran meiner Besten Freundin das Geschenk für ihr Baby zu bringen."

J.A.R.V.I.S: "Sehr Wohl Miss. Werden Miss heute Abend außer Haus sein?"

Janette: "Ja ich werde nicht da sein."

J.A.R.V.I.S: "Sehr Wohl Miss. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?"

Janette: "Nein danke J.A.R.V.I.S das wärs vorerst."

J.A.R.V.I.S: "Sehr Wohl Miss."

Nach ihrem Frühstück, zieht sich Janette ihre Arbeitsklamotten an, bindet sich ihre noch feuchten dunkelblonden Haare nach hinten und geht in die Werkstatt. Hunter und Atlas scheinen keine Lust mehr zu haben und bleiben auf ihren Kissen im Wohnzimmer liegen, wo sie aber Janette immer noch in Sichtweite haben. Janette geht zum Mustang. Daneben steht ein Werkzeugtisch worauf einige Kleinteile liegen und neben dem Tisch stehen 4 große Kartons. Ihre Augen weiten sich und sie beginnt sie sofort auszupacken. Richtig es waren die Original Mustang Felgen plus Weißwandreifen, das sie sich die ganze Zeit für dieses Auto gewünscht hatte. Ohne große umschweife beginnt sie die Räder zu tauschen. Maurice hatte ihr schon zugesichert wenn er die Räder liefert das sie komplett ausgewuchtet und montagefertig sein würden. Nachdem sie die Kleinteile noch montiert und den Luftfilter wieder eingebaut hat, lässt sie das Schmuckstück ab. Wie in einem Traum läuft sie um das Auto rum. Sie kann es nicht fassen. Endlich war er fertig und das passend zum Tuningtreff. Dann fällt ihr Blick auf die Uhr. Oh Weih jetzt waren es schon 15 Uhr. Sie hatte gar nicht gemerkt wie schnell die Zeit vergangen war. 

Janette: "Jetzt tun wir dich aber noch einmal starten. Ich muss ja sehen ob du dich jetzt wieder rund anhörst."

Sie geht zur Fahrerseite, steigt ein und startet das alte V8 Pferdchen. Der Kleine brummt auf und schnurrt dann vor sich hin. Janette kommen die Tränen und sie jubelt vor Freude. Sie steigt aus und fängt an den den Kleinen zu filmen und sich. Dann schickt sie zuerst ein Video an Maurice und dann in ihre Story mit dem Titel endlich geschafft. Keine Mucken mehr und in einem einwandfreien Zustand. Nicht lange danach kommen die ersten Glückwünsche rein und die ersten Likes. So viele ihrer Follower freuen sich mit ihr das ihr Herzensprojekt endlich einwandfrei läuft. 

Janette kann es immer noch nicht glauben und ein paar mal Ungläubig um das Auto rumlaufen. Doch bevor sie noch an einer Co² Vergiftung eingeht schaltet sie das Pferdchen wieder aus.

Janette: "JAAAAAAA! YES! YES! YES! Danke Kleiner. Oh man du machst mir so eine große Freude."

Vor Freude tanzt hüpft sie im Kreis bis sie eine eingehende Nachricht auf ihrem Handy sie rausholt. Sie ist von Fabio.

Fabio: "Hey Kleine, das treffen findet um 20 Uhr statt. Wir treffen uns da. Ich freu mich auf euch zwei. Den Standort schick ich dir gleich noch zu. Bis heute Abend."

Janette grinst und schaut nochmals auf die Uhr. Jetzt muss sie aber erstmal was essen und trinken, sie darf ja net noch vorher vor Aufregung umkippen, weil sie nichts gegessen hat. 

Janette: "J.A.R.V.I.S."

J.A.R.V.I.S: "Miss Janette zu Ihren Diensten."

Janette: "Bitte sorg dafür das die Waschhalle einsatzbereit ist. Der Mustang benötigt eine Wäsche."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss. Kann ich Ihnen mit sonst noch etwas behilflich sein?"

Janette: "Nein das wärs, danke."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss."

Damit ging Janette ins Bad und wusch sich erstmal die Hände und das Gesicht. Als sie fertig war ging sie in die Küche um sich ihren Lieblingssalat mit Chicorée, Gurken und Ei zu machen. Sie liebte diese Mischung, sie war sehr Nahrhaft und doch so gesund. Manchmal war sie selber überrascht wie ihr Körper zur Zeit doch eher auf die gesunden Sachen statt auf FastFood oder so ein Zeug Lust hatte. Nachdem sie aufgegessen hatte war jetzt die Kleiderwahl an der Reihe. Was sollte sie nur anziehen. Es war sehr warm wieder aber Abends wenn die Sonne weg war konnte es sehr frisch werden. 

Schlussendlich entschied sie sich wieder für etwas schlichtes. Ein langärmliges CropTop mit Kapuze,  darunter einen schwarzen Sport BH, schwarze weite Shorts mit einer Kette daran und Boots mit einer kleinen Tasche an der Seite. Hmmm aber war das nicht zu kalt? Ja die Abende waren wärmer, aber teilweise dann doch recht frisch. Sie entschied sich dazu noch vorsichtshalber einen Hoodie und ihre Lederjacke mitzunehmen. Ihr Handy blickt auf und eine Nachricht von Fabio ist zu sehen. Der Standort wo das Treffen stattfinden soll.

Jetzt heißt es erstmal noch die Zeit todschlagen, also ging es zur Waschhalle. Janette schnappte sich den Schlüssel des Mustangs, fuhr hinein und fing an ihn gründlich zu waschen. Der Kleine bekam eine gründliche Wäsche von außen und von innen. Die Stunden vergingen wie im Flug und schon war es 20 Uhr.

Janette: "J.A.R.V.I.S bitte öffne und schließe nachdem ich raus bin das Tor."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss Janette."

Janette stieg ins Auto und lies den Motor an. Der V8 Motor brummt vor sich hin und Janette steuerte das Kunstwerk Richtung Rolltor, das sich öffnete und der Mustang rollte in den Abend hinaus, der untergehenden Sonne entgegen. 

Es war ein lauer Sommerabend. Janette ließ Fenster runter und ließ sich die laue Brise um die Nase wehen. Sie streckte den Arm zum Fenster raus und genoss diese Freiheit. Sie fühlte sich so frei wie als würde sie einen Drachen reiten. Nach einer halben Stunde hat sie den Standort erreicht. Es stehen schon viele mit ihren getunten Autos da. Aber auch einige mit Originalen Fahrzeugen die einfach mal sehen wollen was so möglich ist, stehen dabei. Janette fährt langsam über den Platz bis sie im Orangerot der untergehenden Sonne einen, ihr sehr bekannten Mustang entdeckt. Sie parkt neben ihm, steigt und sieht sich um. Doch ist kein Fabio, weit und breit zu sehen. Es dauert nicht lange und einige erkennen sie von Instagram wieder und wollen mit ihr und dem Mustang ein Bild machen. 

Janette freut sich das so viele an ihrem Langzeitprojekt Interesse haben und versucht mit so vielen wie möglich ein Bild zu machen. Nachdem sich die Menge so nach und nach wieder gelichtet hat, schaut sich Janette noch einmal um, ob sie Fabio nicht doch irgendwo findet. In dem Moment greift sie jemand in die Seite.

Stimme: "Hallo Kleine."

Janette erschrickt, macht einen Satz nach vorne und dreht sich blitzschnell um, um in das lachende Gesicht von Fabio zu schauen.

Fabio: "Du hast dich überhaupt nicht verändert."

Janette: "Du Blödmann. Was ist falsch mit dir."

Sie schlägt nach Fabio der ihr wiederum geschickt ausweicht, so wie er es immer getan hatte. Janette kann nicht anders als Lächeln, ihr steigen Freudentränen in die Augen und bevor sie irgendwie nachdenken kann, geht sie zu Fabio und nimmt ihn fest in den Arm. Er verstummt und erst passiert nichts, doch dann erwidert er ihre Umarmung, hält sie fest im und legt seinen Kopf auf ihren. Sie laufen noch über den Treff und begegnen vielen Fans, auch ein paar die beide noch als Partner kennengelernt haben. Doch einiger Zeit wird beiden langweilig.

Fabio: "Zur Startbahn?"

Janette: "Zur Startbahn."

Die Landebahn ist der Platz wo sie damals gefeiert hatten das sie Rennfahrer würden. Sie hatten es Landebahn genannt, da die Aussicht ein wenig an eine Startbahn einer Rennstrecke erinnerte. Fabio und Janette sprangen ins Auto und fuhren los. Es war mittlerweile schon 2 Uhr nachts und dunkel. Die Sterne und der Mond leuchteten hell und wiesen ihnen gewissermaßen den Weg zur Landebahn. Die zwei Mustangs fuhren hintereinander her und ihre brummenden Motoren hallten durch die Nacht. An ihrem Punkt angekommen stellten sie die Pferde nebeneinander ab. Janette zog sich ihren Hoodie über denn es war inzwischen recht frisch geworden. Während Fabio irgendwas an seinem Kofferraum rumfuhrwerkte lehnte sich Janette fröstelnd gegen ihren Mustang. Kurz darauf kam Fabio mit einer Jogginghose und Decken wieder. 

Fabio: "Ich habe mir schon gedacht das du wieder nicht genug dabei haben wirst. Hier zieh die an bevor du krank wirst. Und halt mal die Decken ich muss noch was holen."

Janette lächelt und nimmt die Decken und Jogginghose entgegen. Sie zieht sich die Hose an und wirft sich eine der Decken über. Es wird sofort mollig warm und der Geruch von Fabio wirkt direkt beruhigend auf sie. Fabio kommt zurück und hält eine Tüte in der Hand.

Janette: "Was hast du denn da jetzt noch?"

Fabio: "Das wirst du jetzt sehen. So einmal für dich..."

Er zieht eine Schachtel Chicken Nuggets und eine Dose Energie raus und gibt sie ihr.

Fabio: "Ich weiß das du die magst und da dachte ich mir warum nicht. Die Nuggets waren auch in einer Thermobox vielleicht sind sie warm geblieben."

Janette: "Du bist doch verrückt. Danke."

Danach holt Fabio sein Essen raus, zwei Burger, Pommes und eine Flasche Cola light. In dem Moment piepst sein Handy und seine Handyapp zur Überwachung seines Insulins meldet das er sein Langzeitinsulin nehmen muss. Beide essen in Ruhe und genießen die Zeit zusammen. Sie reden viel und merken gar nicht wie die Zeit vergeht auf einmal merken sie wie der Himmel sich Lilarot färbt und die Sonne langsam am Horizont aufgeht. Beide werden still und genießen diese Aussicht. Sie setzen sich mit den Decken auf die Motorhaube von Fabios Mustang. Fabio rückt immer wieder ein kleines Stück näher bis er ganz nah neben Janette sitzt und legt seinen um sie. Janette legt ihren Kopf auf Fabios Schulter und Fabio seinen auf ihren Kopf. So sitzen sie nun da. Genießen die Aussicht, die Ruhe, die Gesellschaft und das sie wieder zueinander gefunden haben. 

Kapitel 11_Die Ziellinie in Sicht 

Janette und Fabio hatten noch lange an ihrem Platz gesessen, bis sie irgendwann zu Janette nach Hause gefahren waren. Müde waren sie ins Bett gefallen und als wär nie etwas gewesen hatten die beiden sich zusammen eingekuschelt. Irgendwann gegen 12 Uhr weckte J.A.R.V.I.S sie aus dem Schlaf.

J.A.R.V.I.S: "Miss. Sie haben um 14 Uhr Training auf der Rennstrecke. Soll ich ihr Frühstück herrichten?"

Janette: "Och J.A.R.V.I.S es ist doch noch so früh."

J.A.R.V.I.S: "Es tut mir leid Miss, aber Sie persönlich haben mir aufgetragen sie um 12 Uhr zu wecken sollten Sie noch nicht aufgestanden sein."

Janette: "Ja ist ja gut J.A.R.V.I.S danke fürs wecken. Ok mach das Frühstück. Allerdings für 2 Leute."

J.A.R.V.I.S: "Sehr wohl Miss. Für zwei Leute wird sofort für sei zubereitet."

Janette muss lächeln. Sie bemerkt einen Arm unter ihrem Hals uns einen um ihren Bauch. Als sie sich umdreht sieht sie Fabio. Nein es war kein Traum gewesen. Das alles war Wirklichkeit. Janette strich Fabio eine Strähne aus dem Gesicht, in dem Moment nahm Fabio ihre Hand, legt sie auf seine Brust und zog sie näher an sich heran. Dann fing er an zu schmunzeln. 

Fabio: "Guten Morgen Kleine."

Janette fing an zu lachen, schlug ihn und versuchte sich von ihm wegzudrücken, doch umso mehr sie es versuchte, umso fester hielt Fabio sie fest. Beide mussten lachen und schließlich gab Janette auf und kuschelte sich wieder zu Fabio in die Arme.

Janette: "Ich muss langsam aufstehen. Oh man ich hab keine Lust."

Fabio: "Ja aber du hast doch Training. Du musst es noch nutzen solange du kannst."

Janette: "Hast ja recht. Na gut dann zieh ich mich mal um."

Janette stand auf und Fabio sah ihr nach wie sie in ihrem Ankleidezimmer verschwand. Sie war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Dieses Lachen wollte gar nicht mehr aus ihrem Gesicht weichen. Heute war es etwas frisch und draußen hatte es, kurz nachdem die beiden bei Janette angekommen waren, angefangen zu regnen. Also entschied sich Janette für eins ihrer Lieblingsshirts, das sie bei den Rennen trug unter dem Anzug trug, einen dicken Hoodie und eine Leggings. So konnte sie später schnell in ihren Rennanzug schlüpfen und musste sich nicht noch großartig umziehen. 

Fabio: "Ey ihr zwei dürft ihr überhaupt ins Bett?"

Janette schaut um die Ecke und sieht wie Hunter und Atlas, über Fabio klettern. Sie muss lachen, auch wenn sie es nicht mag wenn die beiden einfach ins Bett krabbeln, kann sie den beiden bei dem Anblick nicht böse sein. 

Janette: "Ok das reicht jetzt ihr zwei. Atlas, Hunter runter. Ihr wisst das ihr da net drauf dürft."

Brummig gehorchen die beiden und gehen langsam vom Bett. Janette hätte es sich ja vielleicht in der Zeit nochmal anders überlegen können. Geknickt schlurfen die beiden zu Janette um sich ihr Entschädigungskuscheln abzuholen. Nach dem das erledigt ist zieht sich Fabio an und dann gehen Janette und er Richtung Küche. Das Haus riecht schon nach Kaffee und leckerem Frühstück. Janette stellt alles auf den Tisch und holt aus dem Kühlschrank eine Cola Zero. Fabios Lieblingsgetränk da er ja Diabetiker ist. 

Fabio: "Danke. Du hast dich dran erinnert?"

Janette: "Natürlich wie könnte ich das auch vergessen. Weißt du denn nicht was ich dir bei unserem ersten Treffen mitgebracht habe?"

Fabio: "Doch natürlich. Es war Cola Zero, ein ziemlich verrückter Hoodie, zwei Flaschen Schnaps aus deiner Heimat und ein Kartenspiel. Ach und bevor du fragst der Hoodie war weiß, rot und lila. Ich weiß immer noch wie du auf diesen Hoodie gekommen bist."

Janette: "Als ich den gesehen habe dachte ich eben das er dir stehen könnte."

Fabio: "Und weißt du noch warum du das mitgebracht hast?"

Janette: "Natürlich, du hast mir ein Video geschickt, das wenn ich nicht in 20 Minuten antworte ich dir eine Cola und ein Shirt schulde. Hätte ich noch 5 Minuten gewartet wäre es zusätzlich ein Panzer gewesen."

Fabio: "Ja der wäre mir bedeutend lieber gewesen."

Janette muss lachen. 

Janette: "Das glaube ich dir gerne. Aber mir nicht. Wie hätte ich den denn transportieren sollen."

Fabio: "Mir doch egal hättest dir mal was einfallen lassen sollen."

Die beiden müssen lachen und fangen dann an zu essen. Nach dem Frühstück machte sich Janette noch einen Shake und ging dann mit Fabio, Hunter und Atlas nach draußen. 

Janette: "Hey Fabio, willst du noch mit auf die Rennstrecke?"

Fabio: "Hmmm klingt gut. Ok aber ich fahr mit meinem Auto. Ich muss nachher noch was erledigen."

Janette: "Ok. Kein Problem das können wir machen. Hunter, Atlas wir fahren mit dem Musso."

Hunter und Atlas liefen mit Janette zur Garage und ab ins Auto. Los ging es zur Rennstrecke. Dort angekommen wartete Willy bereits auf Janette um für sie das Tor zu öffnen. Sein Grinsen wird breit als er sieht das hinter Janette, Fabio mit seinem Auto angefahren kommt.

Willy: "Das seh ich doch gerne. Zwei alte Freunde wieder vereint. Wollt ihr beide auf die Strecke."

Fabio: "Nein ich werde Janette heute nur zugucken."

Janette: "Schade du machst dich gut in meinem Rückspiegel."

Fabio: "Ja ja Kleine überschätz dich mal nicht."

Die drei müssen lachen. Es ist genau wie früher. 

Janette: "Ok dann zieh ich mich mal um und schwing mich ins Auto. Willy würdest du meine Zeit stoppen?"

Willy: "Aber sicher doch. Dafür bin ich ja schließlich da."

Janette lächelt und verschwindet dann in ihrer Garage. Willy wendet sich Fabio zu.

Willy: "Du bist also zu ihr gegangen."

Fabio: "Ja aber nicht das was du denkst. Ich bin einfach froh, das wir wieder Freunde sind."

Willy: "Weiß sie das auch oder stellst du sie wieder irgendwann vor die Tatsachen, das ihr Freunde seid?"

Fabio: "Willy...."

Willy: "Also nein. Warst du heute Nacht bei ihr?"

Fabio: "Ja das war ich."

Willy: "Hast du sie im Arm gehalten?"

Fabio: "Ja...ja das hab ich. Aber es ist nur freundschaftlich."

Willy: "Wie hast du dich dabei gefühlt?"

Fabio: "Leicht, unbeschwert. So wie früher. Als könnte ich mich einfach fallen lassen."

Willy: "Ich will dich nicht beeinflussen, weil es dein Leben ist, aber tu Janette nicht nochmal weh. Sie würde zu jeder Zeit alles für dich tun. Würdest du das gleich tun?

Bevor Fabio eine Antwort geben kann ertönt lautes röhren aus der Garage von Janette und der Ferrari rollt langsam und bedrohlich auf die Strecke. Janettes Grinsen ist trotz ihres Helmes ganz deutlich zu sehen. Sie nickt Willy und Fabio zu und zeigt beide Daumen nach oben. Willy lächelt. Man kann an seinem Blick erkennen wie stolz er auf Janette ist. Obwohl er nicht Janettes Papa oder Opa ist, ist es für ihn als wäre sie es. Willy zeigt mit dem Finger auf die Ampel. Janette geht in Position. Das Lenkrad fest umklammert, eine Hand am Schaltknauf, der auf Wunsch extra verbaut wurde und ihr Blick geradeaus gerichtet. Die Lampen gehen an und Willy hält die Stoppuhr. Los geht´s Willy startet in dem Moment die Stoppuhr als Janette über die Linie rauscht. 

Da kommt eine junge Frau auf die beiden zugelaufen. Um die mitte zwanzig, lange braune Haare und Modelmaße. Sie kommt direkt auf Fabio zu und lächelt ihn verführerisch an. 

Frau: "Hey bist du nicht Fabio dieser berühmte Rennfahrer?"

Fabio: "Hey ja, das bin wohl ich."

Frau: "Wow. Ähm hi ich bin Celine. Würdest du vielleicht mit mir mal einen Kaffee trinken gehen? Vielleicht jetzt?"

Fabio: "Ja klar warum nicht."

Celine: "Wow danke. Ich freu mich."

Celine packt nach Fabios Hand und zieht in mit sich weg.

Willy: "Fabio!"

Fabio dreht sich zu Willy um.

Willy: "Denk bitte an meine Worte."

Damit dreht sich Fabio wieder um und verschwindet mit Celine. Willy dreht sich wieder zur Rennstrecke. In der Ferne hört er Janette und den Ferrari wie sie die Strecke entlang rauschen. Er hört wie der Wagen die Gänge schalten. Er schließt die Augen und spürt wie der Wagen in die Gänge schaltet, wie die Räder sich drehen und der Motor brüllend über die Strecke rast. Die Bestie kommt immer näher und Willy schaut wieder auf die Stoppuhr. Janette braust über die Linie und Willy stoppt die Uhr mit einem Lächeln. Janette fährt mit der Bestie eine Volte und fährt auf Willy zu.

Janette: "Und wie war die Kaltrunde?"

Willy: "Sehr gut Janette du warst 2 Sekunden schneller als die letzten Trainingsrunden. Ihr beiden habt euch gut eingespielt."

Janette: "Danke Fury ist ein wirklich wunderbares Auto. Sag mal wo ist eigentlich Fabio?"

Willy: "Der hatte noch was zu tun. Mach du noch deine Runden und dann machen wir eine Kaffeepause."

Janette: "Ok dann auf geht´s."

Janette dreht noch einige Runden und ihre Zeiten haben sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Nachdem sie ihr Training beendet hat, fährt sie die kleine Bestie noch ein paar Runden schonend das er sich wieder abkühlen kann. Dann stellt sie den Kleinen auf die Bühne um nochmal alles zu prüfen. Sie ist froh über ihre Zeiten und über ihren neuen Rennwagen. Doch geht ihr nicht aus dem Kopf das Fabio einfach weg ist ohne etwas zu sagen. Auf ihrem Handy blinkt eine Nachricht auf. Sie ist von Fabio. 

Fabio: "Hey Janette. Ich danke dir für die schöne Zeit gestern und heute, aber ich will ehrlich mit dir sein. Ich hab mich heute nicht gut gefühlt, die Zeit war super, aber alles was mehr war als ne normale Freundschaft, hat mir gezeigt das ich nicht nach sowas suche sondern nach ner festen Beziehung, das hat nichts mit dir zu tun oder deinem Verhalten. Ich geb mir die Schuld dafür, aber das hat ein komisches Gefühl hinterlassen was mir null gefällt. Ich hoffe du kannst das verstehen und bist mir nicht böse."

Janette lässt langsam ihr Handy sinken. Ihr fallen das Lesegerät und ihr Handy aus der Hand. Tränen steigen ihr in die Augen und sie ist kurz vor einem Zusammenbruch. Mit aller Gewalt versucht sie es runterzuspielen und zurückzuhalten. Willy kommt in die Garage und sieht wie Janette am zittern ist. Er geht auf sie zu und nimmt sie in den Arm. In dem Moment bricht Janette zusammen.

Kapitel 12_Der Unfall

Die Wochen vergehen. Janette trainiert so hart wie noch nie um nicht an Fabio denken zu müssen. Sie steigert ihr Training so weit nach oben das Hunter und Atlas schon keine Lust mehr hatten mit ihr laufen zu gehen. Das Kraft- und Geschicklichkeitstraining hat sie verdoppelt und verbrachte mindestens 5 Stunden am Tag auf der Rennstrecke. Willy war jeden Tag auf der Rennstrecke und unterstützte sie bei ihren Trainingsstunden. Es waren nur noch 2 Tage bis zum großen Rennen. Janette ist wieder auf der Strecke und dreht ihre Runden. Willy stoppt ihre Zeiten und gibt ihr über ihr Headset, Anweisungen und Rückmeldung über ihre Zeit. Über sein Tablett hat er Einsicht in Janettes Kamera, die vorne an dem Kühlergrill befestigt ist. So kann er ihr sagen in welchen Kurven sie sich verbessern kann. Nach 2 Stunden Fahrtraining beendet Janette ihre letzte Runde, fährt den Ferrari wieder kalt und in die Waschanlage. Willy kommt zu ihr um mit ihr über das Training zu sprechen. Seine Miene ist besorgt. So hart hat er Janette lange nicht mehr trainieren sehen. 

Willy: "Hallo mein Kind. Wie geht´s dir?"

Janette: "Mir geht´s gut warum fragst du. Cherry braucht eine Dusche, das hat er sich verdient. Wie war ich?"

Willy: "Du weißt das es mir nicht darum geht."

Janette: "Ich weiß das es dir um die Sache mit Fabio geht, aber ich möchte nicht darüber reden. Bitte Willy. Also wie war ich."

Schwer seufzend wendet Willy sich seinem Klemmbrett zu wo er sich die Zeiten von Janette notiert hatte. Ihm tut es weh Janette so zu sehen. 

Willy: "Ok...ähm du bist sehr viel besser geworden. Du hast dich zu deinen letzten Rennzeiten um jeweils 10 Sekunden verbessert. Weißt du ich bin sehr stolz auf dich."

Janette ist sprachlos und hält inne. Sie schaut zu Willy und umarmt ihn. Die ganze Zeit hatte sie sich so einsam gefühlt obwohl sie nie alleine war. Willy war die ganze Zeit bei ihr gewesen und hat sie nie im Stich gelassen. Tränen laufen ihr die Wange runter. Ein paar Minuten stehen sie so da, bevor sie sich löst und wieder Cherry zuwendet. Willy beobachtet sie noch eine Zeit bevor er sich dazu entschließt Janette alleine zu lassen. 

Noch ungefähr zwei Stunden verbringt Janette damit Cherry zu waschen und zu polieren. Von außen und von innen. Als sie ihre Meditation abgeschlossen hat, bringt sie Cherry in die Garage und fängt mit den Messungen an, als sich Michael meldet.

Michael: "Hallo Champion. Wie geht´s dir. Willy hat mir eben deine Zeiten geschickt. Die sind ja fantastisch."

Janette: "Danke Michael. Ich geb mein bestes. Wir wollen das Ding ja gewinnen."

Michael: "Wirklich unglaublich. Aber hey gönn dir auch mal eine Pause sonst fehlt dir vielleicht am ende die Konzentration."

Janette: "Ok Boss ich werde dran denken."

Michael: "Sehr gutes Kind. Du ich habe die Plätze für deine Familie, deine beste Freundin und ihren Freund reserviert. Und gleich kommen die Techniker um den Ferrari nochmal durchzuchecken, dass für das Rennen alles klargeht."

Janette: "Hmmm ok. Bin schon an der Roten Schönheit dran aber dann können sie nochmal alles vorsichtshalber durchchecken."

Michael: "Super Champion. Ich meld mich wieder. Bis bald und halt die Ohren steif Champion."

Janette: "Danke Michael. Bis bald und grüße an die Familien."

Nachdem Janette aufgelegt hat blickt sie zu Cherry und in ihrer Garage umher. Sie hat alles was sie sich als Kind erträumt hatte. Ihr Traumhaus, ihre Traumautos und ihren Traumjob und doch war da dieses Gefühl von Einsamkeit. Etwas fehlt und sie kann es nicht ausfüllen. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, die in Begriff waren aufzusteigen und verschwand in ihrer Umkleide. Sie zog sich um und setzte sich dann in ihre Sitzecke.

Nach etwa einer Stunde kamen Techniker und Mechaniker um den Ferrari noch einmal vor dem großen Rennen durchzuchecken. Janette hatte schon einige Rennen mitgemacht, aber irgendwie war das anders. Sie stand auf machte sich einen Kaffee und trat an die Bande bei der Strecke. Viele male hatte sie hier schon gestanden. Stundenlang teilweise und sich gefragt wie es wohl Fabio ginge. Und wieder war es das selbe. Sie konzentrierte sich auf die Motoren ihrer Konkurrenten die über die Strecke fegten um zu trainieren. So verschwammen ihre Gedanken. 

 

Die Tage flogen an ihr vorbei und schon war der Tag des Rennens gekommen. Ein regnerischer Tag. Schon früh morgens um 6 Uhr war sie an der Rennstrecke gewesen. Sie hatte Hunter und Atlas dabei die ihren Ohrenschutz trugen. Die Anspannung war am steigen. Nach und nach trudelten die Konkurrenten ein und es herrschte emsiges Treiben in der Boxengasse. Letzte technische Checkups und Besprechungen wurden durchgeführt.

7.40 nur noch 20 Minuten bis zum Start. Janette war bereits in ihrem Renndress und ging noch einmal die Strecke durch als sie jemand von hinten wild umarmte.

Stimme: "Hallo Bestie und Tante."

Janette wirbelte freudig herum um in die Augen ihrer besten Freundin Sophie zu blicken. 

Janette: "Sophie. Danke danke danke das du gekommen bist. Das bedeute mir so viel. Ich hab euch extra die besten Plätze neben meiner Crew besorgt."

Sophie: "Wow danke. Ey ich drück dir so die Daumen. Du machst das bestimmt toll. Und wenn du fertig bist, trinkst du ein Bier für mich mit. Kann ja noch nicht Baby und so."

Janette: "Achja ich hab noch etwas für euch. Hier."

Sophie packte ein Geschenk aus in dem ein kleiner Strampler war mit der Aufschrift "Future Racing Driver". Vor Freude umarmte Sophie Janette, bis Janettes Familie noch auftauchte. Sie begrüßte alle noch schnell und musste dann schnell Richtung Auto. Doch da stieß sie mit Fabio zusammen und Celine. Janettes Konkurrentin in diesem Rennen. 

Janette: "Fabio? Was soll das?"

Fabio: "Hey Janette sei nicht böse es ist einfach so passiert. Celine ist einfach....wow. Es tut mir leid ok?"

Janette: "Nein alles super weißt du? Du bist ja nur mit meiner Konkurrentin zusammen ne? Ne ich kann das nicht....ich......ich muss los."

Janette ging weiter zu ihrem Auto und wischte sich ihre Tränen vom Gesicht. Sie wollte jetzt weder Tränen noch Schwäche zeigen. Sophie hatte alles mit angehört und ging jetzt auf Fabio zu.

Fabio: "Oh hey Sophie du bist....."

Weiter kam er nicht weil Sophie mit ihrer rechten Faust so durchs Gesicht fuhr das er nicht mehr reden konnte.

Sophie: "Sag mal was bist du denn für einer. Schämst du dich nicht? Wie widerlich willst du denn noch werden. Ey lass dich nie wieder in Janettes nähe blicken. Ansonsten wirst du mit dem anderen Auge auch nicht mehr so gut sehen können."

Mehr konnte Sophie nicht sagen denn jetzt wurden alle Fahrer an den Start gebeten für die Einführungsrunden. Dafür mussten alle Besucher die Strecke räumen und zu ihren Plätzen. Celine wollte Fabio noch einen Kuss geben, der entzog sich jedoch, wünschte ihr nur noch schnell viel Glück und verschwand dann selber in der Box. 

Die Autos brüllten nacheinander auf als sie an den Start rollten. 3...2...1 und die Einführungsrunden begannen. Die Autos bretterten über den Asphalt davon. Nach den Einführungsrunden wurde nach Zeiten neu sortiert. Janette war vorne mit dabei. Doch war sie nicht bei der Sache wie beim Training. Einige Runden war sie falsch angefahren was sie Zeit gekostet hatte. Sie versuchte sich zu konzentrieren. Sie schloss die Augen. Der Motor lief im Gleichklang mit ihrem Herzen, die Bestie knurrte, bereit ihre Gegner zu zerlegen. Die Ampel leuchtete auf. 3...Janette atmet tief durch und umklammert das Lenkrad....2 Janette spielt mit dem Gas und die V12 Motor Bestie zeigt ihre Zähne.....1 Janette legt den Gang ein......0 die Autos rasen davon. Janette kann sich schon auf den ersten Kilometern einen guten Vorsprung erkaufen und lässt die anderen in ihrem Staub verschwinden. Immer schneller und schneller nehmen sie und Cherry die Kurven und alles verschwimmt neben ihnen.

.....:".....Janette?!"

Aus der Ferne hört sie eine Stimme. Einer aus der Boxencrew versucht sie verzweifelt anzufunken. 

Crew: "Janette?! Hörst du mich?!"

Janette: "Was gibt es?"

Crew: "Du musst sofort abbremsen vor dir i..s..erjj."

Janette: "Hallo? Ist alles in Ordnung?"

Plötzlich bricht die Wolkendecke und es regnet aus Eimern. Janette Bremst ab, aber zu spät vor ihr tauchen im Dunst Umrisse von verunglückten Fahrzeugen auf. Ein Teil eines Kotflügels liegt auf der Strecke der wie eine Rampe fungiert. Sie hebt ab und der Ferrari überschlägt sich. Einmal....zweimal.....dreimal.....irgendwann kommt er nach mehreren Runden im Kreis drehen, zum stehen. Janette ist wie im Delirium. Ihr ist schlecht und sie versucht aus dem Auto auszusteigen, doch sieht sie nur verschwommen. Sie zieht ihre Handschuhe aus um besser den Gurt lösen zu können. Als sie das tut bemerkt sie eine warme Flüssigkeit in der Bauchgegend. Doch sie versucht nur den Gurt zu lösen und ins Freie zu robben. Da fängt Cherry Flammen im Motorblock. Janette ist am Ende ihrer Kräfte und schließt die Augen. Es ist so dunkel und so kalt und sie hat Angst. Angst alleine zu sein, Angst niemals das sagen zu können was sie schon immer laut aussprechen wollte. Dann sieht sie in der Ferne Lichter.

Alle möglichen Rettungskräfte stürmen auf die Strecke und Security hat Probleme die Leute zurückzuhalten. Janettes Familie muss auf den Monitoren mit ansehen wie Janette auf eine Trage gehievt und in einen Krankenwagen gebracht wird. Fabio ist starr vor schreck. Was soll er bloß machen? Er und Janettes Familie rasen zum Krankenhaus in das Janette gebracht wurde. Nach Stunden der Op kommt der behandelnde Arzt in den Warteraum. 

Mutter von Janette: "Wie geht´s Janette? Können wir zu ihr?"

Der Arzt sieht betrübt aus und bittet die Familie sich zu setzen. Fabio steht am Ende des Raumes an den Fenstern. 

Arzt: "Es tut mir leid. Wir konnten zwar die äußerlichen und innerlichen Blutungen stoppen, aber Janette ist leider in ein Koma gefallen. Wir wissen nicht wann oder ob sie jemals wieder aufwachen wird."

Ein Schock für die ganze Familie, aber auch für Fabio. Warum hatte er sich so verhalten? Wie konnte er Janette nur so verletzen?

 

So wie jede Geschichte eine Lehre haben soll, soll auch dieses Buch dir eine Lehre mit auf den Weg geben. Verliere niemals die Zeit aus den Augen denn sie könnte irgendwann gegen dich spielen. Zeige deinen Menschen jetzt das du sie liebst und das sie dir wichtig sind. Denn eines Tages könnte es zu spät sein. 

 

Wenn euch dieser Band gefallen hat dann seit gespannt auf den nächsten.